Prozess: Hat Münchner (25) Drogen an Jugendliche verkauft?
München - Morgens lag schon die weiße Linie bereit, um in den Tag zu starten. Kokain statt Kaffee zum Frühstück sozusagen. Mit Ecstasy-Tabletten und Marihuana ging es dann weiter. Für den eigenen Konsum musste Hans F. (25, Name geändert) so Monat für Monat im Schnitt 1.500 Euro aufwenden. Der Neuperlacher hat aber nicht nur konsumiert, sondern auch mit Ecstasy, Marihuana und Kokain gehandelt und steht deswegen vor Gericht.
Seine Drogenkarriere begann mit 14, 15 Jahren, berichtet der Angeklagte. Die Schule verließ der 25-Jährige ohne Abschluss, eine Lehre habe er nicht absolviert, nur mit Gelegenheitsjobs und den Drogen-Deals etwas für die Lebensführung im elterlichen Heim beigetragen.
Noch fraglich: Wusste er, dass die Kunden jugendlich waren?
Immerhin: Der Prozess gegen ihn dürfte nicht allzu viel Zeit in Anspruch nehmen. Er ließ über seinen Verteidiger Kai Wagler erklären, dass er die 38 in der Anklage aufgeführten Fälle einräume. Allerdings fehle ihm die Erinnerung an Einzelheiten.
Eine wichtige Frage: Wusste Hans F., dass seine Kunden jugendlich waren? Er sagt nein. Ein Ermittler meint ja. Das gehe aus mehreren Chats hervor. Das stimmt so nicht, erklärt dagegen der Verteidiger. Die Zitate seien da nicht eindeutig.
Der Prozess wird am Montag mit der Einvernahme der Abnehmer fortgesetzt. Dann klärt sich, ob Hans F. vom jugendlichen Alter seiner Kunden wissen konnte – oder musste.
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