Prozess gegen mutmaßliche Islamisten nicht vor Jahresende

MÜNCHEN - Sie sollen das Terrornetzwerk Al-Kaida unterstützt haben: Der Prozess gegen acht mutmaßliche Islamisten vor dem Oberlandesgericht München wird voraussichtlich nicht vor Jahresende beginnen.
Wie das Oberlandesgericht am Mittwoch mitteilte, hänge dies mit den notwendigen Zustell- und Äußerungsfristen zur Anklage für die Verteidiger zusammen.
Die Bundesanwaltschaft hatte am Dienstag berichtet, vor dem Oberlandesgericht München Anklage gegen die acht mutmaßlichen Islamisten erhoben zu haben. Sie sollen unter anderem das Terrornetzwerk Al-Kaida unterstützt haben.
Es handelt sich bei den Verdächtigen um sieben Männer und eine Frau zwischen 17 und 30 Jahren. Sie sollen über verschiedene Internet- Plattformen Propagandamaterial verbreitet und zum Teil Mitglieder für Al-Kaida geworben haben. Die in Deutschland lebenden Angeschuldigten waren laut Anklage Mitglieder der vornehmlich im Internet agierenden deutschen Sektion der „Globalen Islamischen Medienfront“. Dieser Verbund militanter Islamisten versuche, die terroristischen Aktivitäten der globalen „Jihad“-Bewegung medial im Internet zu unterstützen.
Mit einer Ausnahme haben alle Verdächtigen die deutsche Staatsbürgerschaft. Einer von ihnen, der 30-jährige Renee Marc S., wollte sich in einem Ausbildungslager von Al-Kaida ausbilden lassen. Dafür sei er 2007 nach Teheran gereist. Ein Schlepper sollte ihn von dort in ein Ausbildungslager bringen, so die Anklage. Als der Kontakt mit dem Schlepper jedoch nicht zustande kam, sei er nach wenigen Tagen unverrichteter Dinge wieder nach Deutschland gereist.
dpa