Prozess gegen Hells Angel: Angeklagter bricht im Saal zusammen

Hells Angel (54) mit Herzbeschwerden – Der Prozess um eine Messerstecherei in der Schillerstraße muss abgebrochen werden.
John Schneider |
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Auf der Trage aus dem Gerichtssaal: Der Angeklagte mit seinem Anwalt Stephan Lucas.
jot Auf der Trage aus dem Gerichtssaal: Der Angeklagte mit seinem Anwalt Stephan Lucas.

München - Große Aufregung im Saal B 162 des Strafjustizzentrums. Der tätowierte Hüne auf der Anklagebank beginnt plötzlich stark zu zittern, dann bricht er zusammen. Die Rettungskräfte werden alarmiert.

Lothar H. (54), der sich am Kopf den Hells Angels-Schriftzug eintätowieren ließ, klagt über Herzbeschwerden. Er wird ins Herzzentrum transportiert. Der in der Landshuter JVA untergebrachte Mann hatte bereits am 23. Oktober über Rücken- und Brustbeschwerden sowie Bluthochdruck geklagt. Seine Verteidiger Stephan Lucas und Santosh Gupta fordern deshalb die Verlegung nach Stadelheim, um den Transport zu verkürzen.

An eine Verhandlung ist am Freitag jedenfalls nicht mehr zu denken. Die Zeugen aus Köln müssen unverrichteter Dinge wieder abreisen. Sie werden aber zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal gehört werden müssen. Und das, obwohl sie bereits einmal vor Gericht vernommen wurden.

Die Zeugen müssen wieder kommen

Der Grund: Vor ihrer ersten Aussage hatte der wegen Körperverletzung und versuchtem Totschlag angeklagte Hells Angel noch nichts zur Sache sagen wollen. Das änderte sich im Laufe des Verfahrens.

Über seine Verteidiger ließ Lothar H. erklären, dass man ihn in den Schwitzkasten genommen habe und er sich mit den Messerstichen aus der Umklammerung befreien wollte. Die Staatsanwaltschaft hat anderes ermittelt.

Das spätere Opfer Oleg A. (32) war demnach mit drei Freunden am 31. Oktober des vergangenen Jahres in der Ludwigsvorstadt unterwegs, als man an der Ecke Schwanthaler- und Schillerstraße mit dem Rocker in Streit geriet. Wohl weil der 54-Jährige verhindern wollte, dass Oleg A. in der Nähe seines Autos gegen ein Absperrgitter bieselt.

Der Streit eskalierte und laut Anklage stach Lothar H. unvermittelt zu. Ein Stich öffnete die Bauchhöhle des 32-jährigen. Lothar H. floh, stellte sich später. Der Rocker soll im Juni 2016 zudem einen Betrunkenen geschlagen haben. Dabei ging ein Glas zu Bruch. Das Opfer wurde an der Schläfe verletzt.

Bevor das alles aufgeklärt wird, muss Lothar H. erst wieder auf die Beine kommen. Fortsetzungstermin? Ungewiss.

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