Prozess am Landgericht München: Anwalt veruntreut über 1,3 Millionen Euro

Der Prozess am Landgericht: Der 53-jährige Jurist gibt die Tat zu. Persönliche Schicksalsschläge seien der Auslöser für die Taten gewesen, so seine Erklärung.
AZ/jot |
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Untreue: Ex-Anwalt Andreas H. mit seinem Anwalt Thomas Pfister.
Daniel von Loeper Untreue: Ex-Anwalt Andreas H. mit seinem Anwalt Thomas Pfister.

München - "Ich konnte es nicht fassen", berichtet Anwalt Thomas Pfister über den Moment als er erfuhr, dass der Ex-Anwalt Andreas H. (53) auf kriminelle Abwege geraten war. Der renommierte Jurist war 2013 einer "Verführungssituation" erlegen, hatte über eine Million Euro veruntreut und zum großen Teil für sich selber verwandt. Pfister erklärt am Mittwoch für seinen Mandanten, dass die Vorwürfe stimmen.

Demnach hatte Andreas H. von einem österreichischen Geschäftsmann 1,7 Millionen Euro und von einem weiteren Opfer noch einmal 300.000 Euro erhalten, um sie auf einer deutschen Bank zu deponieren und treuhänderisch zu verwalten. Andreas H. wurde fündig. In Frankfurt am Main nahm ein Bankhaus den Millionenscheck an.

Doppeltes Pech für den Auftraggeber

Mit dem Geld sollte laut Anklage eine geeignete Immobilieninvestition finanziert werden. Tatsächlich wollte sich das Untreue-Opfer auf diesem Weg wohl die US-amerikanischen Steuern für das Geld sparen. Das misslang gründlich. Nicht nur, dass 1,3 der insgesamt 2,1 Millionen Euro in der Tasche von Anwalt Andreas H. verschwanden, nein, auch die US-Behörden kassierten ihn noch einmal ab. Eine Million Euro musste der Mann an Steuern und Strafzahlungen drauflegen, berichtet er im Zeugenstand. Der 70-Jährige hatte sich zuvor selbst angezeigt.

Wie es kam, dass Andreas H. im Jahre 2013 seine ganze bürgerliche Existenz riskierte? Der Tod der Mutter, hohe Schulden und das Ende seiner Lehrtätigkeit hätten ihm damals den Boden unter den Füßen weggezogen, versucht er eine Erklärung.

Der Prozess wird fortgesetzt.

 

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