Prozess am Landgericht: Minderjährige per WhatsApp missbraucht

München - Peter K. (24, Name geändert) ist geständig. Der Koch aus Haar, vertreten durch Strafverteidiger Hartmut Wächtler, gibt zu, minderjährige Mädchen sexuell missbraucht zu haben.
24-Jähriger sucht im Internet Kontakt zu minderjährigen Mädchen
Die Anklage beschreibt sein Vorgehen so: Zu verschiedenen Zeitpunkten ab August 2018 nahm der damals psychisch gestörte Mann - dessen Steuerungsfähigkeit bei den Taten erheblich vermindert gewesen sein soll - mit seinem Handy auf Internet-Plattformen Kontakt zu den minderjährigen Mädchen auf.
Fünf Fälle des sexuellen Missbrauchs und vier Fälle des Verschaffens von kinderpornografischen Schriften listet die Anklage auf. Der erste Vorfall soll sich am 28. August 2018 zugetragen haben. Peter K. gab sich bei WhatsApp als elfjähriger Peter aus, forderte im Chat von dem damals zehnjährigen Opfer, dass es sich ausziehen solle. Das Mädchen schickte ein Foto ihres unbekleideten Oberkörpers, hielt aber einen Arm vor ihre Brust.
Als Peter dann aber forderte, dass sie sich in einem Live-Chat treffen sollten und sie ihm dabei Fotos ihres Unterleibs zeigen sollte, lehnte sie ab.
Die damals Zehnjährige ist das einzige Mädchen, das den Anklägern bekannt ist. Von den anderen Opfern liegen lediglich die Nacktfotos vor, ohne dass sie identifiziert werden konnten. Das jüngste Mädchen soll laut Anklage etwa sieben Jahre alt gewesen sein.
Landgericht München: Urteil wird für Donnerstag erwartet
Peter K. hat die Fotos laut Anklage auf seinem Handy gespeichert. Er habe alle Umstände gekannt und wusste, wie alt die Mädchen waren.
Der Prozess soll am Mittwoch fortgesetzt werden. Ein Urteil könnte nach der vorläufigen Terminierung des Landgerichts dann bereits am Donnerstag gefällt werden.