Prozess: 44-Jähriger sticht in Ramersdorf auf Rivalen ein

München - Weil seine Frau (39) einen neuen Freund hatte, soll ein 44-jähriger in Ramersdorf zum Messer gegriffen und auf seinen Rivalen eingestochen haben. Seit Donnerstag wird ihm versuchter Mord vorgeworfen. Das 49-jährige Opfer überlebte.
Der Angeschuldigte war mit Tatjana G. (Namen geändert) seit 2014 verheiratet. Anfang 2019 kam es zur Trennung. Grund dafür waren laut Anklage sein starker Alkoholkonsum und seine Aggressivität.
Staatsanwalt Daniel Meindl geht nach den Ermittlungen davon aus, dass Igor G. am 10. Januar des vergangenen Jahres gegen 23 Uhr gewaltsam in die Ramersdorfer Wohnung seiner Frau und seiner drei Kinder eindrang. Das Paar soll davor durch das offene Küchenfenster miteinander gestritten haben. Dabei habe der gelernte Maler mitbekommen, dass seine Frau nicht alleine war.
Nach einer Rangelei griff er zum Küchenmesser
Er habe seinen Rivalen aus der Wohnung werfen wollen, sagt der Staatsanwalt. Der Angeklagte forderte sein Opfer dazu auf, aus der Wohnung zu verschwinden. Daraufhin rangelten die beiden miteinander. In der Küche habe Igor B. dann zu einem Küchenmesser gegriffen und zwei Mal zugestochen.
Das Opfer erlitt zwei tiefe Stichwunden im Brustbereich. Igor G. flüchtete. Sein Kontrahent konnte später im Krankenhaus gerettet werden.
Warum Igor G. an diesem verhängnisvollen Abend vor dem Ramersdorfer Haus aufgetaucht war? Meindl glaubt, weil der Angeklagte wütend über eine Zahlungsaufforderung war. Der vorbestrafte 44-Jährige hatte einen Strafbefehl wegen Verstoßes gegen das Gewaltschutzgesetz erhalten.
Anwalt Nicolas Frühsorger erklärt dagegen, dass sich sein Mandant an diesem Abend mit seiner Frau versöhnen wollte. Das ging mächtig schief. Das Paar ist inzwischen geschieden.
Igor G. entschuldigt sich bei seinem Opfer. Er bereue die Tat, lässt er seinen Anwalt erklären. Der Prozess wird fortgesetzt.