Prozess: 24-Jähriger wegen Vergewaltigung angeklagt

München – Sie habe harten Sex gemocht, sagt Peter T. (24, Name geändert) beim Prozessauftakt, diesen sogar von ihm gefordert. Der 24-Jährige wehrt sich gegen den Vorwurf der Vergewaltigung, gibt aber zu, seine Freundin geschlagen zu haben.
Eifersucht oder Infektion als Konfliktursache?
Das Opfer erscheint gestern nicht, lässt sich von Anwältin Claudia Enghofer vertreten. Die 25-Jährige hatte seit März 2021 eine Beziehung mit dem Paketboten. Im September 2021 war das Paar nach Giesing gezogen. Doch laut Anklage sei es immer wieder zu Konflikten gekommen.
Das sagt auch der Angeklagte. Sowohl er als auch seine Freundin seien sehr eifersüchtig gewesen, führt er als Begründung an. Doch die Ermittler gehen davon aus, dass die Konflikte einen anderen Grund hatten. Die Frau litt demnach an einer Infektion im Intimbereich und weigerte sich deshalb des Öfteren mit ihrem Freund zu schlafen.
So auch am Silvesterabend 2021. Die beiden lagen laut Anklage auf dem Boden der Wohnung und küssten sich. Er wollte Sex, sie nicht. Worauf er ihr gedroht haben soll: "Wenn es nötig ist, werde ich dich vergewaltigen, das ist mir egal."
Als sie "Nein" sagte, wurde er gewalttätig
Trotz ihrer Gegenwehr habe er seine Drohung dann wahr gemacht, verpasste ihr zudem drei Schläge aufs Ohr. Doch damit war der Horror für das mutmaßliche Opfer noch nicht zu Ende. Peter T. soll die Frau kurz darauf - aus Verärgerung, weil sie ihn nicht zu einem Freund begleiten wollte - mit Fäusten traktiert haben. Zehn Schläge sollen es gewesen sein, außerdem habe er sie bis zur Bewusstlosigkeit getreten und gewürgt. Die 25-Jährige erlitt unter anderem einen Nasenbeinbruch und Hämatome.