Prostituierte soll Taxler falsch verdächtigt haben
Angeblich habe er von ihr 300 Euro erpressen wollen. Jetzt steht die 40-Jährige vor Gericht.
München - Elena B. (40, Name geändert) aus Kenia spricht vor dem Münchner Amtsgericht ganz offen über ihren Job: „Ich bin eine Prostituierte.“ Eigentlich sitzt sie nur auf der Anklagebank, weil sich ein Taxifahrer unsterblich in sie verliebt habe: „Ich fühlte mich verfolgt. Ich wollte ihn loswerden. Aus Rache wollte er 300 Euro bei mir erpressen. Sonst würde er zum KVR gehen und sagen, dass ich HIV-Positiv bin. Da bin ich zur Polizei.“
Die Staatsanwaltschaft sieht den Fall völlig anders und klagt sie wegen falscher Verdächtigung an. Die Angeklagte sei am 17. November 2012, gegen 17 Uhr, in die Polizeiinspektion in der Au gekommen und habe behauptet, dass sie erpresst werde. Der Taxifahrer schilderte bei der polizeilichen Vernehmung den Sachverhalt so: Er habe ihr zinslos 300 Euro geliehen, weil sie den Strom nicht bezahlen könne. Das Geld habe er per SMS in Raten zurückverlangt.
Sie sagt dagegen: „Er ist bei mir im Bordell gewesen und wollte reden. Ich sagte ihm, dass ich Geld verlangen muss, wenn er mit mir auf das Zimmer geht. 120 Euro die Stunde. Auch fürs Reden. Er blieb zwei Stunden und zahlte.“ Der Taxifahrer kommt nicht als Zeuge, weil er angeblich krank ist. Amtsrichter Kai Dingerdissen vertagt das Verfahren auf den 5. November, weil er unbedingt den Taxifahrer hören will.
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