Promi-Raucher auf der Wiesn: Reiter wird zündig
Der Wirtschaftsreferent und Wiesn-Chef wettert gegen Promi-Raucher in den Zelten – aber auch andere Festbesucher qualmen weiter.
MÜNCHEN Bis Freitagabend war eitel Sonnenschein. Dann kamen die ersten Gewitter über der Wiesn – und in den Zelten stiegen trotz Verbots Rauchwolken auf.
Dass einige sich nicht an die Regeln halten, liegt auch an schlechten Vorbildern – wie zum Beispiel vielen Prominenten, die sich im Zelt ungeniert eine Zigarre oder Zigarette anzünden. Schauspieler Ralf Möller paffte zum Beispiel genüsslich im Käfer-Zelt. Da wird Dieter Reiter, als Wirtschaftsreferent oberster Wiesn-Chef, zündig: „Ich finde es bedauerlich, dass sich Promis mit Zigarre im Mund im Zelt ablichten lassen. Das hat mich fürchterlich geärgert“, sagt er. „Ich kann den Wirten nur raten, solche Aktionen nicht zu unterstützen.“
Da wusste Reiter noch gar nicht, dass zum Beispiel auch Boris Beckers Ehefrau Lilly sich nicht ans Rauchverbot gehalten hatte – sie wurde im Hippodrom sogar zum Qualmen vom Sicherheitspersonal in eine Ecke des Zelts geleitet und gegen Blicke und Fotografen abgeschirmt.
Nach Reiters Angaben funktioniere das Rauchverbot „einigermaßen“. Die AZ hat sich in den Zelten umgeschaut und festgestellt: „Einigermaßen“ heißt, es wird weniger geraucht als früher. Bei gutem Wetter gehen viele Raucher raus. Wenn’s aber – wie am Wochenende – regnet, bleiben sie drin und rauchen dort meistens unbehelligt weiter.
So wurde im Mittelschiff vom Hacker-Zelt nach Herzenslust gepafft – nicht nur unter den Tischen, sondern auch auf den Bänken stehend. Im Augustiner rieten Wachleute, den Raum vor der Herren-Toilette einfach als Raucher-Zone zu benutzen. In der Bräurosl gab eine Bedienung am Freitagabend gar die Devise aus, das Rauchen sei ab sofort für alle wieder erlaubt. Ein Angebot, das von vielen gerne angenommen wurde...
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