Promi-Arzt wegen Untreue verurteilt

Zu einem Jahr Haft auf Bewährung wird der Ex-Alpha-Klinik-Chef Jürgen Toft vom Münchner Amtsgericht verurteilt. Zum Veruntreuungsprozess erscheint er selbst nicht.
von  th

Zu einem Jahr Haft auf Bewährung wird der Ex-Alpha-Klinik-Chef Jürgen Toft vom Münchner Amtsgericht verurteilt. Zum Veruntreuungsprozess erscheint er selbst nicht.

MÜNCHEN Vergebliches Warten auf den schillernden Promi-Arzt und Knie-Spezialisten Jürgen Toft (69) vor dem Münchner Amtsgericht: Er kam nicht zu seinem Veruntreuungs-Prozess. Über seinen Anwalt ließ er sich entschuldigen: „Mein Mandant ist zur Zeit nicht reisefähig.“

Der Name Toft steht in enger Verbindung mit der Pleite der einst renommierten Alpha-Klinik in Bogenhausen (AZ berichtete). Zu seinen Patienten gehörten Adnan Kashoggi, Heinz Hoenig, Christine Kaufmann, Sandra Speichert und die Königin von Malaysia. Über die meist fünfstelligen Arzt-Rechnungen beschwerte sich niemand.

Toft betrieb auch eine Model-Agentur und veranstaltete Miss-Wahlen, zu denen er die Prominenz einlud. Vor der Klinik-Pleite lud er 2008 zu dem Event die gesamten Miss-Germany-Kandidatinnen auf seine Kosten ein. Der Zoff zwischen Toft und seinen Kollegen führte schließlich zum Niedergang der Alpha-Klinik, die jetzt unter dem Namen Atos-Klinik weiterhin besteht.

Wo sich Toft mit seiner jüngeren Gattin aufhält, weiß derzeit niemand. Deshalb entschied die Amtsrichterin, dass ein Strafbefehl gegen ihn erlassen wird. Er soll unberechtigt in die Kasse gegriffen haben bei der Fortina Kniechirurgie GmbH, die er mit einem Mitgesellschafter geführt hat. Toft bekam ein Jahr Haft auf Bewährung und muss 15000 Euro an soziale Einrichtungen zahlen.

 

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