Projekt gescheitert: Sommer in München ohne Feierampel

München - Ist es - aus infektiologischer Sicht - okay, sich zum Feiern am Gärtnerplatz zu treffen? Oder ist es doch schon zu voll?
Digitale Feierampel: Projekt wird in München nicht fortgeführt
Vergangenen Sommer sollte diese Frage eine Art digitale Feierampel klären. Grün hieß: Man kann sich getrost auf den Weg machen. Gelb: Es wird kritisch. Und bei Rot sollte man besser zu Hause bleiben. Abrufen konnten die Münchner diese Information für den Gärtnerplatz, die Gerner Brücke und den Wedekindplatz auf der Webseite der Stadt. Aus Sicht der SPD-Fraktion im Stadtrat hat sich die digitale Füllstandsanzeige, wie die Partyampel im Behördendeutsch heißt, bewährt. Fortgeführt wird das Projekt trotzdem erst einmal nicht.
Deshalb gibt es im Sommer keine Feierampel in München
Das Gesundheitsreferat geht in einer Stellungnahme davon aus, dass die Füllstandsanzeige im Sommer unnötig sein wird. Schließlich treffen sich Menschen draußen, schließlich gehen die Infektionszahlen in den Sommermonaten zurück, lauten die Argumente.
Außerdem war das Ganze aufwendig: Der Kommunale Außendienst (KAD), der am Gärtnerplatz unterwegs ist, musste die Menschen nämlich zählen. "Dies habe die Arbeitsabläufe spürbar beeinträchtigt." Auch das Fazit des Sozialreferats fällt negativ aus: Der erzielte Effekt stehe nicht im Verhältnis zum Aufwand.
Die SPD ist trotzdem zufrieden: Mehr als eine halbe Million mal sei die Ampel im Sommer abgerufen worden. "Es ist toll, dass Projekt so schnell umgesetzt wurde", sagt SPD-Stadträtin Lena Odell. "Noch besser aber ist es, dass uns nach derzeitigem Stand ein entspannter Sommer ohne harte Einschränkungen bevorsteht."