Prinz Poldi weint um Tim

MÜNCHEN/DÜSSELDORF - Die Tiere hatten dem Buben nach einem Bade-Unfall neuen Lebensmut gegeben. Tims Mutter gründete in Florida eine Delphintherapie-Einrichtung, unterstützt von Prinz Leopold von Bayern. Jetzt ist Tim tot, plötzlich gestorben im Alter von 15 Jahren.
Die schreckliche Nachricht erreichte Prinz Leopold von Bayern am Montag: Tim, der Sohn von Kirstin Kuhnert, Präsidentin von „Dolphin Aid“, ist tot. Am Samstagmorgen lag der Bub, dem die Delfin- Therapie den Lebensmut zurück gegeben hat, in Key Biscayne (Florida) regungslos in seinem Bett. Sein Tod kam völlig unerwartet, die Ursache ist unklar.
„Ich kann es nicht fassen“, sagt der Prinz von Bayern und Schirmherr von „Dolphin Aid“ der AZ. „Tim war doch erst 15 Jahre alt.“
Klinisch tot nach Unfall im Pool
Ein schrecklicher Unfall im Jahr 1994 war der Grund, warum seine Mutter „Dolphin Aid“ ins Leben rief, und seitdem in Florida mehr als 2500 Familien mit einer Delphintherapie geholfen hat: Tim, damals zwei Jahre alt, ging in einem Swimmingpool unter. Er war klinisch tot. Ärzte belebten ihn wieder. Doch Tim blieb im Wachkoma, geschüttelt von Krämpfen.
Was Ärzte bei Tim nicht schafften, Delfine brachten es fertig. Bei der Therapie holten die Tiere den in sich eingeschlossenen Tim aus sich heraus. Im Spiel mit den Säugern begann er, auf die Umwelt zu reagieren. 15 Monate nach dem Unfall lacht Tim erstmals – und zwar herzhaft! Zwar blieb Tim behindert. „Doch er konnte am Leben teilnehmen“, erzählt der Prinz.
24 Millionen Euro gesammelt
„Eine starke Fröhlichkeit und Zuversicht strahlte aus seinen Augen. Er machte allen Mut“ Und Tim schaffte Unglaubliches: Er setzte vor allem die Energie seiner Mutter frei, die alleine 24 Millionen Euro seit 1995 für die Delfintherapie sammelte.
Montag wird Tim in Düsseldorf beerdigt – es ist der Ort, an dem er als Kleinkind laufen lernte. Prinz Leopold von Bayern verspricht: „Timmy, wir werden die Aufgabe, Kindern mit Delfinen zu helfen, in Deinem Sinne weiterführen.“
Natalie Dertinger