"Pride Week": Kämpfen für gleiche Rechte

Christopher Street Day: Im Wahljahr geht es in der „Pride Week“ um Akzeptanz und eine neue Rechtslage. „Wir wollen wachrütteln“, sagt Rita Braaz von Letra, Sprecherin des CSD.
von  Laura Kaufmann
Die Politparade des CSD.
Die Politparade des CSD. © Kornelija Rade

Christopher Street Day: Im Wahljahr geht es in der „Pride Week“ um Akzeptanz und eine neue Rechtslage. „Wir wollen wachrütteln“.

Als er 1994 erstmals die Schirmherrschaft für den Christopher Street Day übernahm, erzählt OB Christian Ude, da seien vom Gros der Partei noch eher sorgenvolle Stimmen gekommen: Ob das nicht für Befremden sorgen würde, ob es nicht reiche, nicht gegen die zu sein?

„Heute“, sagt der OB, „gibt’s Streit darum, wer beim CSD auf welchem Wagen mitfahren darf. Dahinter steht natürlich gesellschaftliche Akzeptanz. Und deswegen sagen jetzt viele: Der CSD ist doch nur Party, keine Politik, die haben doch alles erreicht.“

Das ist nicht der Fall. „Wir wollen die Politiker wachrütteln“, sagt Rita Braaz von Letra, Sprecherin des CSD. „Wir wollen die gleichen Rechte für gleichgeschlechtliche Partnerschaften, volles Adoptionsrecht, vollen Zugang zur Reproduktionsmedizin.“ Heuer ist Wahljahr – und so steht der CSD im Zeichen der anstehenden Bundes- und Landtagswahlen und der Kommunalwahl nächstes Jahr.

„Wir haben Politiker eingeladen, die uns Rede und Antwort stehen“, sagt Braaz. Höhepunkt auf der „Pride Week“ ist da die Podiumsdiskussion am 11. Juli im Stadtmuseum. „Wir wählen: gleiche Rechte und gleiche Akzeptanz“ mit Claudia Roth (Grüne), Mechthilde Wittmann (CSU), Manfred Krönauer (FDP) und Christian Vorländer (SPD).

Auch der CSD in Münchens Partnerstadt Kiew, der dieses Jahr zum ersten Mal gelungen ist – am Stadtrand mit 100 Teilnehmern, geschützt von 1000 Polizisten gegen 1000 Gegner – und zu dem München eine Delegation geschickt hat, ist Thema, unter anderem bei der Podiumsdiskussion am 9.Juli im Sub: „Pride but not proud“.

Das Programm: Grillen, feiern, clubbing

Samstag, 6. Juli, 15 – 23 Uhr: Das achte lesbische Angertor Straßenfest von „Letra“

Sonntag, 7. Juli: Filmabend im Stadtmuseum, ab 18.30 Uhr Freitag, 12. Juli, 19 Uhr im Bayerischen Landtag: MdB Volker Beck berichtet über die Situation in Osteuropa, Ausstellung zum queeren Leben in Kiew

Freitag 12. Juli, 19 Uhr: CSD-Warm-Up im Diversity Jugendzentrum in der Blumenstraße, mit Grill und Cocktails; am Flaucher grillt der „Gay Outdoor Club“

Freitag 12. Juli, 20 Uhr: Die lesbische Kultserie „Lip Service“ im Mathäser, ab 20 Uhr

Samstag 13. Juli, 10 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst in der Kirche St. Lukas

Samstag 13. Juli: CSD-Politparade, Start 11 Uhr Marienplatz, Ende 15 Uhr am Oberanger

CSD-Straßenfest am 13./14. Juli: Große Showbühne auf dem Marienplatz mit Musik u.a. von Monica Reyes und „Bright Light Bright Light“ und Pumps Race am Sonntag. Tanzfläche mit DJs (Felix Wenzel, Cambis) auf dem Rindermarkt, Kids Area auf dem Marienhof, Info-Ständen in der Rosen- und Weinstraße

Samstag, 13. Juli, ab 22 Uhr: Das CSD-Rathaus -Clubbing auf vier Ebenen. 1000 Resttickets am Samstag ab 12 Uhr am Infopoint am Marienplatz

Das ganze Programm: www.csdmuenchen.de

 

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