Premiere im Circus Krone mit vielen Stars

Die 91. Winterpremiere des Circus Krone am ersten Weihnachtsfeiertag versprach eine "Revue der großen Bilder und der großen Gefühle". So richtig sprang diesmal der Funke aber nicht über. Allerdings wurden artistische Einzelleistungen begeistert beklatscht.
von  Abendzeitung

MÜNCHEN - Die 91. Winterpremiere des Circus Krone am ersten Weihnachtsfeiertag versprach eine "Revue der großen Bilder und der großen Gefühle". So richtig sprang diesmal der Funke aber nicht über. Allerdings wurden artistische Einzelleistungen begeistert beklatscht.

Wieder einmal bekamen die Artisten den meisten Beifall, die herausragendes Können mit minimalem technischen Aufwand zeigten. Etwa der atemberaubend schnelle Jongleur Ives Nicols, der Keulen, Hüte und Bumerangs durch die Luft wirbelte, dass die Zuschauer gar nicht mehr richtig folgen konnten. Oder die ganz in schräges Rosa gewandete Truppe Scala aus Kuba, die ein rasantes Spektakel am Schleuderbrett zeigte - und im zweiten Teil, diesmal in Schwarz mit neckischen Taft-Ärmelchen, eine ebenso fetzige Show mit dem russischen Barren.

Umwerfend perfekt auch die Anastasini-Brothers, 12 und 20 Jahre alt. Der Ältere, Giuliano, wirbelt seinen Bruder Fabio mit seinen Füßen durch die Luft. Zwischendurch so schnell, dass dessen Körper für die Zuschauer nur noch als Kreis zu erkennen ist. Beeindruckend auch die Schleuderpartie mit Start und Landung Fuß auf Fuß. Die jungen Leute von der Truppe Liao Cheng aus China wirbeln nicht sich, sondern metallisch scheppernde Tigergabeln durch die Luft. Ebenfalls eine beeindruckende Kunst - mit exotischem Einschlag.

Perfektion statt Erotik und Sinnlichkeit beim Luft-Tango

Sie sind zwar seit einem Jahr verheiratet, aber trotzdem kommen Erotik und Sinnlichkeit beim (Luft-)Tango von (Jongleur) Ives Nicols und seiner Frau Ambra beim Luftballett an den roten Strapatentüchern nicht wirklich rüber - es geht alles ein bisschen zu perfekt und zügig über die Bühne. Ein wirklich faszinierender Anblick: Wenn sich Ambra, begleitet von einem Flitterregen, am Tuch von ganz weit oben aus der Zirkuskuppel in die Arme ihres Mannes rollen lässt.

Die Truppe Garamov strapaziert am Fliegenden Trapez die Nerven der Zuschauer bis zum Anschlag: Drei Mal flutschen die Hände des Springers haarscharf durch die des Fängers – und der Artist landet im Fangnetz. Einen Lacherfolg verbuchen die Mighty Mendozas mit ihren kleinen „Stieren“: Die flinken Boston Terrier gehen wie Kampfmaschinen auf alles Rote los: Tücher, Gürtel, Luftballons. Jana Mandana zeigt eine Pferdedressur und zusammen mit James Pudebois die Krone-Elefanten. Redi Cristiani hat sieben sibirische Tiger dabei.

Clown Nico aus Moskau, ein waschechter Professor an der Theaterakademie, überrascht mit ungewöhnlichen Einfällen wie einem Tanz mit einem (zunächst geköpften) Riesenhuhn oder einem „fliegenden“ Kinderwagen.

Wie immer zum Auftakt der Krone-Winterspielzeit hatte sich viel Prominenz am Manegenrand versammelt. Schauspieler und Film-Leute wie Axel Milberg und Caroline Fink - nach der Trennung von Michael Mendl mit neuem, sehr gut aussehendem Begleiter („Ein guter Nachbar“) - , Evelyn Opela, Rolf Schimpf mit Ilse Zielstorff. Ex-OB und -Minister Hans-Jochen Vogel saß gleich neben dem Stoiber-Clan, Herzprofessor Bruno Reichart und Frau Elke schauten genauso zu wie Ex-Minister und -Bahnvorstand Otto Wiesheu.

Rudolf Huber

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