Preisschock zum Jahreswechsel: Energiekosten in München steigen um 122 Prozent

Die steigenden Strompreise werden für viele zu einer zunehmenden Belastung. Die Stadtwerke München teilen mit, dass die Energiepreise um 122,7 Prozent steigen werden.
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Die Energiekosten steigen, aber die Bundesregierung plant Entlastungen.
Die Energiekosten steigen, aber die Bundesregierung plant Entlastungen. © Hauke-Christian Dittrich/dpa

München - Zum Jahreswechsel wird für viele Haushalte in Bayern der Strom teurer. Unter anderem in München, Nürnberg, Fürth, und Augsburg werden nach Angaben der kommunalen Unternehmen am 1. Januar 2023 die Preise steigen. Die sehr hohen Beschaffungspreise wirkten sich zunehmend auf die Kosten für Kundinnen und Kunden aus, hieß es von den Stadtwerken München (SWM).

SWM-Chef Bieberbach: "Wir werden niemandem den Strom abstellen"

In München legen die Energiepreise laut SWM um 122,7 Prozent zu: Die Jahreskosten für einen Haushalt mit zwei Personen steigen dann auf durchschnittlich 1.675,67 Euro. Der Energiepreis verteuert sich im Schnitt von 24,97 Cent pro Kilowattstunde (kWh) auf 61,89 Cent pro kWh im neuen Jahr. Allerdings betonte SWM-Chef Florian Bieberbach: "Wir werden niemandem den Strom abstellen, der sich bei uns meldet und sich um eine konstruktive Lösung bemüht."

Florian Bieberbach
Florian Bieberbach © Sigi Müller

In Nürnberg erhöht sich der Energiepreis beim meistgewählten Produkt nach Angaben des Netzbetreibers N-Ergie im Schnitt von 23,49 Cent auf 44,77 Cent pro kWh. Für einen Haushalt, der in diesem Tarif pro Jahr 3.500 kWh verbrauche, beliefen sich so die monatlichen Mehrkosten auf rund 63 Euro. Um die Kosten abzufedern, empfiehlt der Betreiber seinen Kunden Energiesparen.

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Steigerung um über 100 Prozent

Beim Fürther Versorger Infra wurde betont, dass die Erhöhung je nach Tarif leicht variieren könne. Ein Drei-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 3.000 kWh zahle im neuen Jahr etwa 140 Euro im Monat für Strom - vor dem Jahreswechsel kostete die gleiche Strommenge noch rund 73 Euro pro Monat.

Die Strompreise erhöhen sich für einen durchschnittlichen Haushalt in Augsburg, der jährlich rund 2.400 kWh verbraucht, auf 1.424 Euro im Jahr, wie ein Sprecher der Stadtwerke Augsburg (SWA) sagte. Im Jahr 2022 beliefen sich die Kosten bei gleichem Verbrauch noch auf rund 885 Euro. Sollten die geplanten Entlastungen sowie die Strompreisbremse wirksam werden, könnten diese Kosten bei sparsamen Haushalten auf rund 932 Euro pro Jahr sinken, hieß es weiter. Zurzeit seien aber viele Details noch spekulativ.

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Entlastung von Unternehmen mit Strompreisbremse

Die Strompreisbremse soll Haushalte und Unternehmen mit sehr hohen Strompreisen entlasten. Haushalte und kleinere Unternehmen erhalten 80 Prozent ihres bisherigen Stromverbrauchs zu einem garantierten Bruttopreis von 40 Cent pro Kilowattstunde. Unternehmen mit einem hohen Stromverbrauch sollen 70 Prozent ihres bisherigen Stromverbrauchs zu einem garantierten Netto-Arbeitspreis von 13 Cent pro Kilowattstunde bekommen. Die Bremse soll ab März gelten, dann es soll auch eine Auszahlung der Entlastungsbeträge für Januar und Februar geben.

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8 Kommentare
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  • Lackl am 25.11.2022 23:33 Uhr / Bewertung:

    Hat unser Stadt nicht in Windparks investiert? Da müsst doch ein Haufen Strom da sein.
    Und wie klug dass die vorhanden Gasspeicher in Moosach abgerissen worden sind. und unsere Heizkraftwerke fast bis zum Stillstand runtergewirtschaftet worden sind. Was ist eigentlich mit STrom aus Müll- oder Papierverbrennung. Verennen was geht - muss sich das Klima halt ein weng hinten anstellen - wass soll`s, wenns kalt ist. In China und Indien schert sich auch niemand.
    Und Kurzsichtigkeit ins unsere "Oberen" schon ganz groß.

  • Klara Fall am 25.11.2022 13:28 Uhr / Bewertung:

    Die Strompreise werden die E-Mobilität enorm... unattraktiv machen, jedenfalls ist bei den gegenwärtigen Strom- und Benzinpreisen ein E-Auto für mich persönlich nicht im entferntesten konkurrenzfähig.

    Ein mit meinem Fahrzeug vergleichbares E-Auto verbraucht in € ca. 30% mehr als mein Benziner,

    - wenn die Werksangaben für den E-Verbrauch stimmen (sicher, *haha*),
    - ich das Auto daheim an der Steckdose statt an einer öffentlichen Ladesäule auflade,
    - wenn der Spannungsverlust durch das 30-Meter-Kabel nicht berücksichtigt wird.
    (Wahrscheinlich aber ist die angejahrte Elektrik der Wohnung gar nicht ausgelegt für das Aufladen von E-Autos)

    Weitere nachteilige Faktoren wie Anschaffungspreis, Zeitaufwand beim Laden, Akku-Reichweite sind ebenfalls noch unberücksichtigt.

    Ein E-Auto macht für mich so viel Sinn wie für Fred Feuerstein. Für den zeitgenössischen Häuschenbesitzer mit Wandladestation in der Garage und Fotovoltaik auf dem Dach rechnet sich das natürlich ganz anders.

  • Feldsalat am 25.11.2022 13:15 Uhr / Bewertung:

    Danke, Danke, Danke!....Für die unendliche Gnade, den Strom nicht abzuschalten!
    Meine Lösungsvorschläge gegen diese, zum Himmel schreiende Dekadenz, kann ich hier leider nicht schreiben....
    Wehe dem, der auf die Hilfe Deutschlands im eigenen Land angewiesen ist!

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