Preisschock beim MVV

Pünktlich nach den Kommunalwahlen kommen die neuen MVV-Preise heraus - mit Erhöhungen bis zu 13,1 Prozent. Senioren, Kinder und Azubis trifft’s am härtesten.
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Der MVV treibt’s bunt – nicht nur hier in der schmucken U-Bahnhaltestelle Georg-Brauchle-Ring – sondern auch bei den Fahrkarten-Preisen.
ho Der MVV treibt’s bunt – nicht nur hier in der schmucken U-Bahnhaltestelle Georg-Brauchle-Ring – sondern auch bei den Fahrkarten-Preisen.

MÜNCHEN - Pünktlich nach den Kommunalwahlen kommen die neuen MVV-Preise heraus - mit Erhöhungen bis zu 13,1 Prozent. Senioren, Kinder und Azubis trifft’s am härtesten.

Seit einem halben Jahr warten alle darauf – und pünktlich nach den Kommunalwahlen kommen die neuen MVV-Preise heraus. Sie gelten ab dem 1. Juli. Im Schnitt werden die Preise um 3,8 Prozent angehoben. Am härtesten trifft es Kinder von sechs bis 15 Jahren, Auszubildende und Senioren mit einem Plus bis zu 13,1 Prozent. Am billigsten kommen jene weg, die nicht zu den Hauptverkehrszeiten unterwegs sind. Tageskarten legen eine Nullrunde ein.

Was sich ändert:

Am meisten werden die jungen Schüler und Auszubildenden gebeutelt: Bis zu 13,1 Prozent mehr für die bis zu 15-Jährigen! Die Monatskarte für mehr als acht Ringe steigt im Ausbildungstarif 1 nämlich von 61 auf 69 Euro. Bei Jugendlichen ab 15 liegt die Steigerung zwischen 3,8 und 5 Prozent. Das liegt daran, dass der Gesetzgeber vor Jahren untersagt hat, dass die Karten für Schüler und Auszubildende stark bezuschusst werden.

Das Ende der Kinderkarten

Der Streifenpreis für Kinder wird um 5,8 Prozent angehoben. Damit kostet ein Streifen für Kinder jetzt genausoviel wie für Erwachsene (wobei Kinder für einen Streifen durch die ganze Stadt fahren können, Erwachsene müssen zwei Streifen stempeln). Das ist das Ende der Kinderkarten.

OB Ude und der MVV reden sich das schön: Es wären „nur vier Prozent“ der Kinder betroffen, die übrigen führen gratis (bis sechs Jahre) oder hätten andere Fahrkarten. Genau die aber haben auch die höchsten Steigerungsraten zu verkraften. Die Einzelfahrt für Kinder verteuert sich von 1,10 auf 1,20 Euro: plus 9,1 Prozent!

Die Grüne Jugendkarte im Tarif für die Jüngeren bis 15 Jahre wird 4,6 Prozent teurer – auch über dem Durchschnitt. Für Jugendliche ab 16 ändert sich der Preis nicht.

Streifenkarte kostet 11 Euro

Die Streifenkarte für Erwachsene verteuert sich um 50 Cent auf elf Euro. Damit kostet die Standardfahrt in München 2,20 Euro.

Die dritte besonders betroffene Gruppe sind „60plus“. Die IsarCard60 wird um 5,7 Prozent teurer (im Abo 6,4 Prozent). Senioren-Karten sind billiger als der Azubi-Tarif – sie gelten aber nicht während der Hauptverkehrszeit in der Früh (montags bis freitags von 6 bis 9 Uhr).

Keine oder nur geringe Steigerungen haben jene, die weniger auf den MVV angewiesen sind: Tageskarten werden nicht teurer, unwesentlich die Steigerung bei der IsarCard9Uhr ( plus 2,3 Prozent).

Im Durchschnitt steigen die Preise für Zeitkarten um 4,3 Prozent.

600 Millionen Fahrten im Jahr

Die steigenden Energiepreise haben auch bei den Verkehrsunternehmen des MVV Löcher in die Kassen gerissen. „Die Kostenentwicklung bei den Verkehrsunternehmen zwingt uns einfach dazu, mit den Fahrpreisen angemessen nachzuziehen“, so OB Christian Ude, Vorsitzender der MVV-Gesellschafterversammlung aus Stadt, den MVV-Landkreisen und Freistaat. Dort wurden die neuen Preise einstimmig beschlossen.

Die Erhöhung wäre höher ausgefallen, wenn der MVV nicht neue Rekorde verzeichnen würde. So stieg die Zahl der Fahrten im vorigen Jahr um rund vier Prozent auf rund 600 Millionen Fahrten – soviel wie noch nie. Das verbesserte im vorigen Jahr die Einnahmen auf rund 578 Millionen Euro.

Die neuen Preise gelten ab dem 1. Juli. In der Vergangenheit kamen die Preissteigerungen immer zum 1. April. Nur in diesem (Wahl-)Jahr wurde eine Ausnahme gemacht. Einzel-, Streifen- und Tageskarten können noch drei Monate später genutzt werden, also bis zum 30. September.

Willi Bock

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