Preis-Schock bei den Starkbierfesten in München: So teuer ist eine Maß

München - Mal spontan auf ein Starkbierfest? Mit ein paar Freunden einfach losziehen zum fröhlichen Feiern beim Doppelbock?
Mit solchen Überlegungen sollte man vorsichtig sein. Die Machbarkeit ist fraglich: In München ist zwar die "Fünfte Jahreszeit", die Starkbierzeit, eingeläutet – doch der Ansturm auf die Bier-Hochburgen ist heuer ganz besonders groß. Viele Feste sind schon längst ausgebucht.
Ansturm auf Starkbierfeste in München riesig trotz teuren Bierpreisen
Man muss nur auf die Webseiten von Paulaner am Nockherberg, Löwenbräukeller und Co. schauen. Ob sich das jeweilige Starkbierfest nur über vier Tage erstreckt oder über 21: Beim Großteil liest man "Ausgebucht", "Fast ausverkauft", "Wenige Tickets" oder "Warteliste". Verwundern mag das auch angesichts teils stattlicher Preise. Nicht nur in puncto Reservierungen entwickelt sich die Starkbierzeit immer mehr zu einer zweiten Oktoberfestzeit. Für die Doppelbock-Maß sind heuer bis zu 14 Euro zu berappen.
Zum Vergleich: Der Bierpreis auf der Wiesn lag letztes Jahr zwischen 12,60 und 14,90 Euro pro Maß. In großen Bierzelten kostete die Maß zwischen 13,50 und 14,50 Euro.
Augustiner-Keller
Im Augustiner-Keller, wo der süffige Doppelbock seit jeher zelebriert wird, gibt's heuer wieder bereits seit Aschermittwoch das Augustiner-Starkbier namens Maximator. Gefeiert wird im Lagerkeller und im Festsaal. "Diesmal laufen unsere beliebten Starkbierfeste mit fröhlicher Wiesn-Stimmung und fast allen Gästen in Tracht extrem gut", sagt Augustiner-Keller-Wirt Christian Vogler der AZ: "Sehr viele Tickets sind schon seit Anfang Dezember weg, was es so noch nicht gab."

Der Maßpreis mag locken: Den Maximator bekommt man für 10,20 Euro, was im Verhältnis zu den anderen Starkbiertempeln preislich unschlagbar ist. Der Eintritt zu den Starkbierfesten kostet 9,95 Euro pro Person. Im Festsaal ist alles ausverkauft, doch mit etwas Glück ergattert man noch Karten an der Abendkasse. Für die Feste im Lagerkeller gibt es noch die Möglichkeit (wenige Karten) zu reservieren.
Augustiner-Keller, Arnulfstr. 52, Tickets über okticket.de, Starkbierfeste noch bis 23. März.
Paulaner am Nockherberg
In der größten und legendärsten Starkbier-Stätte hoch droben auf dem Nockherberg fließt der Ur-Doppelbock, der Salvator. Los geht's mit den Starkbierfesten im Paulaner am Nockherberg erst am 1. März. Ein handverlesenes Promi-Publikum kann an diesem Mittwoch schon beim berühmt-berüchtigten Politiker-Derblecken mit dem Salvator anstoßen. Für alle anderen Paulaner-Doppelbock-Fans öffnen sich die Türen zum Festsaal dann am Freitag.
Wer für die Starkbierfeste die Karten seiner Wahl bekommen hat, kann sich glücklich schätzen und war fraglos früh dran beim Reservieren. "Vorab wurden heuer mehr als doppelt so viele Tickets gebucht wie im letzten Jahr", sagt Nockherberg-Wirt Christian Schottenhamel.

In Zeiten, in denen viele Menschen auf ihr Geld schauen müssen, würden "Erlebnisse" an Bedeutung gewinnen, versucht Schottenhamel den Ansturm zu erklären: "Das Besondere" gönne man sich mal – "vom AC/DC-Konzert bis zum Starkbierfest". Fest steht schon jetzt: Auch dieses Jahr werden wieder in drei Wochen an die 90.000 Feierfreudige auf den Nockherberg pilgern. Wiesn-Stimmung (mit großer Oktoberfest-Band) ist garantiert.
Einige Karten kann man noch reservieren. Ein Tisch für zehn Personen kostet 180 Euro. Der Preis beinhaltet zehn Biermarken für zehn Maß, je drei Euro Eintritt und je einen Euro Vorverkaufsgebühr. Für 18 Euro pro Person hat man auch die Chance, an der Abendkasse noch Tickets zu bekommen – dafür gibt's dann auch eine Biermarke für eine Maß Salvator. Diese kostet heuer 14 Euro, was sehr ans Oktoberfest erinnert.
Paulaner am Nockherberg, Hochstr. 77, Karten über paulaner-nockherberg.com/starkbierfest, Feste im großen Saal bis 24. März.
Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz
Ebenfalls am 1. März startet die Starkbierzeit im Löwenbräukeller. Hier wurden schon vor einigen Jahren die dort legendären Starkbier-Traditionen wie das Damische-Ritter-Schauspiel samt Fastenpredigt eingestellt. Dafür gibt es jetzt an den Starkbier-Festtagen zu späterer Stunde zusätzlich "Afterparty" mit "DJ-Größen".
Auch im Löwenbräukeller ist die Nachfrage groß. "Der Vorverkauf war wesentlich stärker als im Vorjahr und begann schon im Dezember", sagt Wirt Ludwig Reinbold der AZ. Viele Tickets gibt es nicht mehr. Wer noch reservieren will, muss schnell sein und hat die Wahl von einem Tisch für sechs oder zehn Personen in drei "Kategorien".

Die erste kostet pro Person 56,50 Euro und beinhaltet Brotzeitbrettl, Reindl und eine Maß Triumphator, der dieses Jahr für Wiesn-taugliche 13,50 Euro ausgeschenkt wird. Bei der zweiten Kategorie für 29 Euro sind Brotzeitbrettl und eine Maß dabei, bei der dritten für 13,50 Euro das Bier. Fünf Euro Reservierungsgebühr pro Person kommen jeweils dazu.
Vor Ort im Löwenbräukeller gibt es noch die Möglichkeit, eine Saalkarte zu ergattern. Der Eintritt ist quasi frei, denn der kostet 13,50 Euro und beinhaltet eine Biermarke.
Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz, Tickets über ozapftwerd.de, Starkbierfeste bis zum 23. März.
Weitere Starkbier-Feste in München
Neben diesen drei Starkbierhochburgen wird mit Musik und Co. auch im Donisl am Marienplatz ab 1. März gefeiert. Hier fließt der Animator von Hacker-Pschorr, und aus dem Holzfass gibt es den berühmten Salvator, die Maß für 12,60 Euro. Feste mit Live-Musik steigen bei freiem Eintritt bis 23. März freitags und samstags (Tel. 089-2429390).
Innovator wird beim Giesinger Bräu (Martin-Luther-Str. 2) ausgeschenkt, wo von Mittwoch (28.2.) bis zum 2. März gefeiert wird. Wer reservieren will, kann nur noch für Donnerstag Restkarten bekommen - und einen Vierertisch mit Reindl-Essen und vier Maß für stolze 220 Euro (events.giesinger-shop.de). Im Bräustüberl gibt's die Starkbier-Maß für 11 Euro.
In der Perlacher Forschungsbrauerei (Unterhachinger Str. 78, (Tel. 089-6701169) fließen sogar zwei Starkbiere: der Jakobator und der Valentinator - jeweils für 10,60 Euro pro Maß. Bis 23. März geht's Freitag und Samstag im Bräustüberl fröhlich zu. Der Eintritt ist frei. Plätze sind höchst begehrt. "Es wird knackig voll", sagt Wirt Michael Achhammer - und spricht damit für alle Münchner Starkbier-Stätten.