Preis-Explosion – weil Bauma ist
MÜNCHEN - 450 statt 57 Euro: Hotels langen zur Messezeit kräftig hin. Im Tourismusamt bemüht man sich, Auswüchse zu unterbinden. Und die Messe bietet erstmals Bus-Shuttles in billigere Regionen an.
Unglaublich, dieser Preisanstieg. Innerhalb weniger Tage explodieren im April die Kosten, die München-Besucher für ihre Unterkunft aufbringen müssen. Der Grund: Die Bauma, größte Baumaschinen-Messe der Welt, zieht vom 19. bis 25. abertausende Besucher und Aussteller an. Und die Hotellerie kassiert ab.
Wer gestern ein Einzelzimmer für eine Nacht in einem Münchner Hotel oder einer Pension buchen wollte, war ab 32,30 Euro dabei. 323 Häuser listete die Suchmaschine hrs.de auf. Am teuersten: das Charles Hotel für 270 Euro.
Ganz anders das Angebot für die Nacht vom 19. auf den 20. April. Gerade noch 55 Häuser sind dafür gelistet. Und der Einstiegspreis ist auf 175 Euro gestiegen.
Einige zufällig ausgewählte Beispiele: Im „Orly“ sind 300 statt 65 Euro fällig. Beim „Dolomit“ werden statt 45 stolze 179 Euro verlangt, beim „Stachus“ statt 59 jetzt 315 Euro. Das Hotel „Bauer“ in Messenähe bringt’s auf einen Sprung von 57 auf 450 Euro. Und das „Meridien“ will 595 statt 119 Euro. Der Preis fürs Frühstück bleibt bei 27 Euro.
„Das Tourismusamt bedauert die Preisgestaltung der Hotels zur Bauma“, so Sprecherin Susanne Mühlbauer. „Damit wird das im übrigen Jahr im europäischen Vergleich günstige Preis-Leistungsverhältnis der Hotellerie in München verzerrt.“
Wenn bekannt werde, dass ein Haus Preise verlangt, die den im Unterkunftsverzeichnis angegebenen Tarif um mehr als 15 Prozent übersteigen, werde grundsätzlich der direkte Kontakt mit dem Hotelier gesucht. „Bisher mit Erfolg“, so Mühlbauer.
Auch bei der Bauma selbst hat man auf die explodierenden Preise in und um München reagiert. Indem man nämlich den Besuchern den Weg in günstigere Hotels erleichtert: „Wir haben heuer erstmals ein Shuttlebus-System organisiert, um Hotels im Umland besser anzubinden“, so Messesprecherin Claudia Stadler. Es bietet Fahrten ins Tegernseer Tal, nach Bad Tölz, Landshut, Rosenheim/Bad Aibling und Garmisch-Partenkirchen an. Rudolf Huber
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