Preis-Explosion: Mieten gehen um sieben Prozent rauf
Nach der Spritpreis-Explosion und immer teurer werdenden Lebenshaltungskosten, langen jetzt auch die Vermieter kräftig hin. Für viele Wohnungen ist die Miete derzeit so hoch wie nie. Vor allem Altbau und Bestand wurden deutlich teurer ein "historisches Hoch" ist erreicht.
MÜNCHEN Für die Münchner kommt’s derzeit wirklich knüppeldick: Im Schnitt stiegen die Preise im Stadtgebiet im Vergleich zum Frühjahr 2007 um satte 7,3 Prozent. „Damit ist ein historisches Hoch erreicht“, sagt Prof. Stephan Kippes, der am Montag den Marktbericht des Immobilienverbands Deutschland (IVD) vorstellte.
Besonders schlimm trifft’s die Mieter von Altbau- und Bestandswohnungen. Sie müssen um 8,3 bzw. 7,5 Prozent tiefer in die Tasche greifen. Der Preis für Neubauwohnungen stieg auf 12,70 Euro pro Quadratmeter an. Die Preissteigerungen im Überblick:
Altbauwohnungen: So teuer war das Leben in alten Mauern in München noch nie! 12,50 Euro muss man jetzt für eine Altbauwohnung mit gutem Wohnwert pro Quadratmeter rechnen – ein sattes Plus von 8,3 Prozent.
Bestandswohnungen: Um 7,5 Prozent schossen die Preise nach oben. Derzeit muss man 11,50 Euro pro Quadratmeter in München berappen.
Neubauwohnungen: Auch hier gab’s einen deutlichen Anstieg um 5,8 Prozent. 12,70 Euro ist derzeit der Preis pro Quadratmeter.
Reihenmittelhäuser: Im Schnitt kostet ein neugebautes Reihenmittelhaus in München 1610 Euro Miete – ebenfalls so viel wie noch nie! Im Vergleich zum Vorjahr muss man 4,5 Prozent mehr bezahlen.
Doppelhaushälften: 1800 Euro muss im Schnitt für diesen Objekttyp im Monat bezahlt werden. Auch hier gab’s ein sattes Plus um 6,5 Prozent.
Doch damit nicht genug: Zu den hohen Mietpreisen, kommen enorme Kosten für die „zweite Miete“. Für Strom und Gas müssen die Münchner 30 Prozent mehr bezahlen als noch vor zwei Jahren. Für Reparaturen waren es 11,7 Prozent mehr, die Wasserversorgung schlägt mit einem Plus von 4,2 Prozent zu Buche.
Beatrix Zurek, Vorsitzende des Mietervereins erneuerte angesichts der Kostenexplosion ihre Forderung an die Politik, für bezahlbaren Wohnraum zu sorgen: „Es muss etwas passieren, sonst steigt die Spirale ins Endlose.“
Beim IVD geht man hingegen von weiteren Erhöhungen aus: „Ein bis zwei Jahre könnte der Mietanstieg noch anhalten“, erklärt der Landesvorsitzende Franz Rohrer. Selbst in schwierigen Lagen liege der Vermarktungszeitraum in München derzeit bei lediglich drei bis vier Wochen – danach ist jede Wohnung vermietet. „Das ist ein deutliches Anzeichen dafür, dass die Nachfrage in München enorm ist“, erklärte Immobilien-Experte Markus Jugan.
Ein Hoffnungsschimmer: Auf ganz Bayern gerechnet gingen die Mietpreise zurück. Vor allem in Südbayern nahmen die Mietpreise im Schnitt um 1,9 Prozent ab.
Daniel Aschoff
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