Postboten beginnen Warnstreik
München - Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post sind kurz vor Ostern auch in Bayern Warnstreiks angelaufen. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi legten am Mittwoch rund 1500 Postboten ihre Arbeit vorübergehend nieder. Vielerorts blieben deshalb die Briefkästen leer, und auch die Paketzustellung wurde "massiv gestört", wie Anton Hirtreiter von Verdi sagte.
Mit dem Ausstand will die Gewerkschaft ihre Forderung nach einer Verkürzung der Wochenarbeitszeit für die rund 140 000 tariflich bezahlten Mitarbeiter der Post von 38,5 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich untermauern. Damit sollen die Beschäftigten dafür entschädigt werden, dass die Post mit der Gründung von regionalen Gesellschaften in der Paketzustellung nach Gewerkschaftsansicht vertragliche Vereinbarungen gebrochen hat.
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Das Post-Management hatte in der ersten Tarifrunde verschiedene Ideen zur Verkürzung und Flexibilisierung von Arbeitszeiten vorgelegt, aber die Frage des Lohnausgleichs ausgeklammert. Verdi sprach dagegen von "Nebelkerzen" und forderte konstruktive Verhandlungen. Die nächsten Gespräche sind für den 14. April in Berlin angesetzt.
Auch in anderen Bundesländern folgten am Mittwoch viele Zusteller dem Warnstreik-Aufruf der Gewerkschaft. In Bayern könnte es auch über die Feiertage zu weiteren Verzögerungen in der Postbearbeitung kommen: Hirtreiter schloss nicht aus, dass die Warnstreiks am Donnerstag fortgesetzt werden.
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