Porsche-Fahrer fährt Polizist über Fuß

MÜNCHEN - Dreister geht’s kaum: Erst wurde ein Anwalt beim Telefonieren am Steuer von der Polizei erwischt. Statt Reue zu zeigen, regte er sich auf – und verletzte auch noch einen Beamten.
Am Dienstag um 9.30 Uhr sah eine Streife einen Porschefahrer in der Ohlmüllerstraße. Der Rechtsanwalt (43) telefonierte munter mit seinem Handy. Da das verboten ist, fuhren die Streifenbeamten ihm bis auf die Reichenbachbrücke hinterher.
„Man wird doch wohl noch in Ruhe telefonieren können“, giftete er die Polizisten an – und quasselte einfach weiter. Sein Wagen aber steckte ihm Stau.
Die Polizisten machten das Blaulicht an, stiegen aus und platzierten sich auf je einer Flanke des Porsches. Eine Polizeiobermeisterin stand an seinem Fahrerfenster und verlangte Führerschein und Fahrzeugschein – er weigerte sich und fuhr plötzlich los.
Dabei rollte er mit seinem rechten Hinterrad dem Polizisten über den Fuß. Der musste leicht verletzt ins Krankenhaus. Am Ende der Reichenbachbrücke konnten sie den rabiaten Rechtsanwalt stellen. Da erst zeigte er seine Papiere und sagte, er sei Rechtsanwalt und zu einem dringenden Termin müsse.
Dass er dem Polizisten über den Fuß gefahren war, habe er nicht gemerkt. Der Mann muss sich jetzt wegen fahrlässiger Körperverletzung und Unfallflucht verantworten. Ein paar Punkte in Flensburg wird es sicher auch geben – immerhin kann er sich vor Gericht selbst vertreten.
Thomas Gautier