Ponyhof-Kinderschänder: "Es ist mir so peinlich"

59-jähriger Angeklagter gesteht, dass er zwei 13-Jährige auf einem Ponyhof schwer sexuell missbraucht hat, nachdem er ihnen Alkohol gab. "Plötzlich wollten sie nackt auf Ponys reiten".
Torsten Huber |
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Der Kinderschädner Joachim R. (59) versteckt sein Gesicht hinter einem Aktenordner.
Torsten Huber Der Kinderschädner Joachim R. (59) versteckt sein Gesicht hinter einem Aktenordner.

59-jähriger Angeklagter gesteht, dass er zwei 13-Jährige auf einem Ponyhof schwer sexuell missbraucht hat, nachdem er ihnen Alkohol gab. "Plötzlich wollten sie nackt auf Ponys reiten".

MÜNCHEN/GARMISCH Graue Haare, Halbglatze, Brille, Schnauzer, kleiner Bierbauch – äußerlich macht Joachim R. (59) den Anschein vom netten Onkel. Tatsächlich ist er ein Kinderschänder und muss sich dafür jetzt vor dem Landgericht München II (AZ berichtete) verantworten.

„Ich bin entsetzt, dass ich das getan habe“, sagte der Taxiunternehmer und Freund einer Reitlehrerin. Auf deren Ponyhof im Landkreis Garmisch hat er laut Anklage zwei 13-Jährige Mädchen im Oktober 2009 schwer sexuell missbraucht. Joachim R. ist Vater einer 36-jährigen Tochter.

Nach 25 Ehejahren ließ er sich 1999 scheiden, zog zu seiner neuen Freundin auf den Ponyhof: „Hauptberuflich fahre ich Taxi . Da ich Hufschmied gelernt habe, half ich auf dem Hof oft aus“, sagte der Angeklagte. Lisa und Laura (Namen geändert) waren bereits seit fünf Jahren auf dem Ponyhof.

Sie misteten den Stall aus, stapelten Holz und ritten die Tiere aus. „Ich hatte sie gern. Lisa erinnerte mich an meine kleine Schwester. Ich wollte irgendwie zu ihnen gehören, weil ich in meiner Kindheit keine richtigen Freunde hatte“, so R. Deshalb habe er den Mädchen auch oft SMS’s geschrieben: „Am liebsten möcht’ ich dich knuddeln.“

Der Angeklagte versucht es herunter zu spielen: „Da ist nichts dahinter. Ich habe sie nur gern mögen“. So gern, dass er sie auch auf dem Ponyhof fest in die Arme nahm. „Dies war meiner Freundin nicht recht. Sie hat immer gesagt, dass ich das nicht machen soll.“ Am Tatabend sei es „saukalt“ gewesen. Deshalb hatte er sich zu Lisa und Laura in die Hütte gesetzt.

Das war gegen 21 Uhr. Die Mädchen wollten dort übernachten. Dies haben sie schon öfters gemacht. Joachim R. setzte sich zu ihnen, trank Whiskey-Cola aus 0,3 Liter-Gläsern. Den Mädchen hat er auch ein Glas hingestellt. Wie zu erwarten, haben die Kinder den Alkohol nicht vertragen. „Sie wollten plötzlich nackt auf den Ponys reiten.

Ich habe gesagt, macht es doch, wenn die Reitlehrerin nicht da ist, schimpft auch niemand.“ Nach dem Nackt-Ritt, gegen 24 Uhr, wollten die Mädchen schlafen. Sie legten sich in der Hütte auf eine Matratze, nackt unter eine Wolldecke. Joachim R. zog sich auch aus und legte sich dazu, missbrauchte die Mädchen: „Es ist mir so peinlich, darüber zu reden. Ich habe sie überall berührt und sie wollten das nicht.“ Erst als die Mädchen so taten, als seien sie eingeschlafen, verließ er die Hütte. Der Prozess dauert an. 

 

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