Polizisten fesseln 92-Jährige
Weil sie das Justizgebäude nicht verlassen will, wird eine 92-jährige Frau von der Polizei gefesselt und aufs Altstadtrevier gebracht. Erst 3,5 Stunden später ist der Einsatz beendet
München - Polizisten haben am Montag (16. März) eine 92-jährige, gehbehinderte Frau mit einem Kabelbinder gefesselt.
Wie Polizeisprecher Wolfgang Wenger gestern mitteilte, hatte die Frau im Justizpalast in der Prielmayerstraße Unterlagen abgegeben. Die 92-Jährige hat dort offenbar in Kürze einen Gerichtstermin. Anschließend habe sie den Justizpalast aber nicht wieder verlassen wollen, hieß es gestern. Sondern sie setzte sich hin.
Warum die alte Frau nicht einfach sitzen bleiben durfte, bis das Gebäude abends geschlossen wird, konnte der AZ gestern niemand plausibel erklären. Justiz-Bedienstete sprachen der Frau ein Hausverbot aus, aber ohne Erfolg. Schließlich riefen sie Polizei.
Zuerst versuchten zwei Polizisten, die Frau mit gutem Zureden zum Gehen zu bewegen, dann vier. Ohne Erfolg. Laut Wolfgang Wenger fuchtelte die 92-Jährige mit ihrem Gehstock herum und kratzte eine Beamtin. Da „fixierten“ die Polizisten die 92-Jährige und brachten sie zum Altstadtrevier in die Hochbrückenstraße.
Erst dreieinhalb Stunden später, um 15 Uhr, war der Einsatz beendet. Die Frau wurde von einem Bekannten abgeholt.
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