Polizist erschießt Ex-Freundin: Sie hatte einen Neuen
Der Münchner Polizist, der erst seine Ex-Freundin und dann sich selbst erschossen hat, hatte zwei Waffen dabei. Er schoß ein ganzes Magazin leer. Motiv: Umgang mit dem Kind (5)
Planegg - Neue Erkenntnisse im schrecklichen Mordfall von Planegg. Der Münchner Polizeihauptmeister Martin S., der seine ehemalige Geliebte Susanne T. (36) erschossen hat und anschließend sich selbst getötet hat, hatte zwei Waffen dabei. Nachdem der 38-Jährige das Magazin seiner Dienstwaffe leergeschossen hatte, griff er zu einer zweiten Waffe - einem Revolver - die er auf sich richtete. Den Revolver besaß Markus S. legal.
"Zuvor hatte er sich offenbar mit seiner Ex-Partnerin zu einem Gespräch in der Nähe von deren Arbeitsstelle verabredet, berichtet die Polizei. Die Motivlage für die Handlungen konnten bisher noch nicht abschließend geklärt werden. Derzeit werden mögliche Differenzen bezüglich des Umgangs mit der gemeinsamen 5-jährigen Tochter als Hintergrund vermutet.
Wie aus Polizeikreisen hervorgeht, hatte Susanne T. inzwischen einen neuen Partner. Martin S. hatte zunehmend Schwierigkeiten damit umzugehen, dass er seine Tochter seltener zu sehen bekam. "Sie war sein Ein und Alles", heißt es.
Martin S. war Dienstgruppenleiter bei der Münchner Polizei und vorgesehen für den gehobenen Dienst. Er soll bereits sein Studium unterbrochen haben wegen Problemen mit der Ex-Freundin. Dabei soll es ebenfalls um den Umgang mit der fünfjährigen Tochter gegangen sein.
So berichtet die Polizei einen Tag nach dem schrecklichen Mord:
Wie bereits gestern berichtet, teilten unbeteiligte Zeugen der Einsatzzentrale der Münchner Polizei am Mittwoch, 10.07.2013, kurz vor 12.30 Uhr, mit, dass sich ein Mann im Kreuzungsbereich der Georgenstraße/Ecke Heimstättenallee in Planegg erschossen habe.
Den unmittelbar danach eintreffenden Einsatzkräften wurde vor Ort ferner mitgeteilt, dass wenige Minuten vor dem offensichtlichen Suizid weitere vermeintliche Schüsse zu hören waren. Bei einer Absuche der Umgebung konnte in einem Hinterhof, der in eine kleine Grünanlage nahe der Würm übergeht, eine tote Frau gefunden werden. Bei der ersten Inaugenscheinnahme konnten vermeintliche Schussverletzungen an der Leiche festgestellt werden. Vor Ort übernahm die Mordkommission München die weiteren Ermittlungen.
Nach jetzigem Stand steht fest, dass der Mann – ein 38-jähriger Polizeibeamter – sich mittels eines Revolvers durch einen Schuss in Kopf auf offener Straße das Leben nahm. Im Vorfeld dieser Handlung dürfte er die Frau in der Grünanlage mit mehreren Schüssen aus seiner Dienstwaffe getötet haben. Bei der Frau handelt es sich um eine 37-jährige Angestellte und ehemalige Lebensgefährtin des Polizisten.
Einzelheiten zum Verletzungsbild werden im Rahmen der für heute angesetzten Obduktion erhoben. Anhaltspunkte, dass möglicherweise eine dritte Person beteiligt war, gibt es nicht.