Polizist bei Kontrolle von VW Golf angefahren – Bewährung

München - Es war in der Nacht auf den Nikolaustag 2020 und der Fahrer des VW Golf war viel zu schnell auf dem Mittleren Ring in Richtung Süden unterwegs. Der Grund: Der 22-Jährige lieferte sich ein Rennen mit drei anderen Autos.
Ein Polizist, der zu dem Zeitpunkt eigentlich nicht im Dienst und ebenfalls auf dem Mittleren Ring unterwegs war, bemerkte das und folgte den Fahrzeugen bis an die Kreuzung Tegernseer Landstraße/St.-Quirin-Platz.
Dort konnte der Polizist an einer roten Ampel die vier beteiligten Fahrzeuge an der rot zeigenden Lichtzeichenanlage erkennen. Nachdem er den polizeilichen Notruf über seine Beobachtungen und seinen Standort informiert hatte, entschied sich der Polizist, den Golffahrer anzusprechen.
Er klopfte zunächst an die Scheibe des Beifahrerfensters und gab sich als Polizeibeamter zu erkennen. Die drei anderen beteiligten Fahrzeuge nahmen die Situation sofort als polizeiliche Kontrolle wahr und entfernten sich, stark beschleunigend, über die immer noch rot zeigende Lichtzeichenanlage.
Angeklagter muss Führerschein abgeben
Der Polizist stellte sich nun vor den Golf und wurde laut Anklage von dem anfahrenden Golffahrer erfasst. Der Beamte fiel auf die Motorhaube. Er erlitt Schmerzen an den Schienbeinen, Verletzungen waren aber nicht erkennbar. Der Angeschuldigte fuhr dann bei Rot davon und überfuhr auf seiner Flucht weitere rote Ampeln mit extrem hoher Geschwindigkeit.
Im Prozess gibt der 22-Jährige die Vorwürfe zu und wird vom Amtsgericht unter anderem wegen verbotenem Kfz-Rennen und gefährlicher Körperverletzung zu einer Haftstrafe von 14 Monaten verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wird. Der Führerschein wurde eingezogen.