Polizist aus dem Dienst entlassen
Wegen Körperverletzung im Amt wurde Robert P. suspendiert. Vor Gericht hat er nun auch seinen Beamtenstatus verloren
München - Die Polizei will ihn nicht mehr: Robert P. (Name geändert) ist aus dem Dienst entlassen worden, weil er gewalttätig wurde. Am Montag wurde am Verwaltungsgericht über seinen Beamtenstatus verhandelt. Er verlor ihn.
Gleich zweimal war der 36 Jahre alte Hauptmeister vom Polizisten zum Täter geworden. Deshalb ist er für seinen Dienstherren nicht mehr tragbar: Die Vertreter der Polizei sagten vor Gericht, dass das Vertrauen in Robert P. nicht mehr vorhanden sei.
Der erste Vorfall passierte im Oktober 2011 in Regensburg. Robert P. ist mit Kumpels beim Feiern. In einer Bar trinken sie einen Wodka mit Energy-Drink nach dem anderen. Robert P. landet bei über zwei Promille. Beim Gehen nimmt er die falsche Jacke mit. Auf der Straße kommt es später zum Streit mit dem Jackenbesitzer. Seine Kollegen von der Polizei werden gerufen.
Da dreht Robert P. durch: Er wird wild und schlägt zu. Mit Händen und Füßen kämpft er gegen die eigenen Kollegen. Eine Polizistin wird verletzt, weil er sie so heftig tritt. Robert P. wird zu einer Geldstrafe verurteilt. Er entschuldigt sich bei allen, sagt, er wisse nichts mehr.
Doch nur ein Jahr später rastet Robert P. wieder aus. Er geht auf einen Mann los, den seine Kollegen zuvor festgenommen haben. Es ist an einem Nachmittag im Oktober: Robert P. hat Dienst. Er wird mit seinem Kollegen zu einem Einbruch in der Rotbuchenstraße in Giesing gerufen. Als die Polizisten eintreffen, springen zwei Männer aus einem Gebüsch. Einen ringt er nieder – es ist Dejan R., ein international gesuchter Profi-Einbrecher. Er schlägt Robert P. mit der Faust ins Gesicht und flüchtet. Robert P. hinterher.
Eine wilde Verfolgung über Zäune und Mauern beginnt. Robert P. ruft Verstärkung. Die Kollegen fangen den Dieb. Als der gefesselt ist, kommt Robert P. hinzu. Was dann passiert, schildern die Polizisten, die zur Verstärkung gekommen sind, so: Robert P. sagt: „Schaut’s mal kurz weg, Kollegen!“ Dann schlägt er Dejan R. mit dem Schlagstock in den Bauch. Robert P. sagt bis heute, dass er den Mann nur gepackt und geschüttelt habe. Doch das Amtsgericht München verurteilt ihn im Mai 2013 zu einer Haftstrafe auf Bewährung.
Offiziell war Robert P. aber immer noch Beamter. Jetzt ist er diesen Status los. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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