Polizeiskandal: Früherer Chef der Wiesnwache ans Landesamt abgestellt

München - Für den früheren Chef der Wiesnwache geht der Ärger nach einer Razzia auf dem Oktoberfest weiter: Der Beamte muss die Polizei zumindest vorübergehend verlassen und wird ans Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) abgeordnet.
Dort werde er bei der Koordination von Logistikfragen im Zusammenhang mit dem Aufbau der Corona-Impfzentren eingesetzt, sagte ein Sprecher des Münchner Polizeipräsidiums am Dienstag und bestätigte damit entsprechende Informationen der "Bild".
Disziplinarverfahren soll rechtskräftig abgeschlossen sein
Gegen den Beamten läuft derzeit ein Disziplinarverfahren. Er soll vor zwei Jahren einen Festzelt-Wirt vor einer Razzia gewarnt haben. Wegen dieses Tipps erhielt der 50-Jährige bereits einen Strafbefehl der Staatsanwaltschaft.
Das Verfahren soll inzwischen rechtskräftig abgeschlossen und die Strafe bezahlt worden sein. Nun ermittelt die Disziplinarbehörde des Polizeipräsidiums München, welche persönlichen Folgen das Verhalten hat, wie es von der Polizei vor einigen Tagen hieß.
Ex-Chef der Wiesnwache: Irritationen nach Beförderung
Für zusätzliches Aufsehen hatte die Beförderung der Führungskraft gesorgt: Der Beamte wurde noch im April dieses Jahres zum Polizeidirektor ernannt. "Das ist aber grundsätzlich nicht unüblich, da noch kein dienstrechtliches Verfahren in Gang war", betonte der Sprecher des Polizeipräsidiums.
Vor kurzem hatte bereits eine weitere Versetzung ans LGL für Schlagzeilen gesorgt: Der Leiter des Gesundheitsamtes im Landkreis Aichach-Friedberg wurde nach kritischen Äußerungen zur Corona-Politik der Staatsregierung ebenfalls von seinem Posten abgezogen und soll nun am Aufbau eines neuen Sachgebiet für den Öffentlichen Gesundheitsdienst mitwirken.