Polizeikontrolle: Mit Heroin im Ü-Ei erwischt
37-Jähriger schmuggelt den Stoff am Bahnhof – und muss sich jetzt vor Gericht verantworten. Die Polizei findet außerdem Geld und vermutet Drogenhandel.
MÜNCHEN Er kam mit dem Amsterdam Express – ein Zug, auf den die Münchner Polizei gerne ein Auge wirft. Am 30. Juli 2011 fiel einer Polizistin der hagere Bahnreisende Christian B. (37) auf. „Er war erst nervös und wurde dann richtig klapprig, als wir ihn ansprachen.” Die Polizistin war sich sicher, „dass er etwas bei sich hatte” – und erlebte doch eine Überraschung. Denn der Saarbrücker hatte seinen Stoff unter anderem in zwei Überraschungseiern verpackt. Jetzt musste er sich dafür vor Gericht verantworten.
Da sich bei der Durchsuchung des Mannes auch 220 Euro in kleinen Scheinen unter der Schuhsohle fanden, gingen die Polizisten davon aus, dass er mit den Drogen Handel treiben wollte.
Dabei war die gefundene Menge an Heroin, Marihuana und Kokain eher gering. Zudem hatte Christian B. recht plausibel angeführt, dass er sich auf dem Weg zu seiner Ex-Freundin in Salzburg befand. Er hätte sich zum Sex und Drogenkonsum mit ihr verabredet. Auch die Salzburg-Fahrkarte konnte er vorweisen. Der Vorwurf des Handeltreibens ließ sich so nicht erhärten. Der Vorsitzende Richter Anton Winkler verurteilte Christian B. trotzdem wegen Drogenbesitzes zu zweieinhalb Jahren Haft und Unterbringung in einer Entziehungsanstalt.
Der Grund: Der Mann ist einschlägig vorbestraft und verbüßt derzeit zudem eine Haftstrafe – fünf Jahre – wegen gefährlicher Körperverletzung. Der Gewalttäter hatte seinen Spezl, mit dem er im Saarland eine große Marihuana-Plantage betrieb, mit drei Schüssen schwer verletzt.
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