Polizeigewerkschaft fordert bessere Schutzwesten

München - Angesichts der Terrorgefahr fordert die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) eine bessere Ausrüstung der Streifenbeamten in Bayern. Sie seien oft die ersten, die in einem solchen Fall vor Ort seien, erläuterte die Gewerkschaft am Dienstag in München. "Wir haben uns seit den jüngsten Anschlägen Gedanken gemacht: Sind eigentlich die Kollegen für diesen Fall gewappnet?", fragte der stellvertretende Landesvorsitzende Rainer Nachtigall.
Die rund 13.000 Kollegen im Schicht- und Streifendienst müssten für solche Einsatze geschult und die Ausrüstung angepasst werden. Derzeit hätten schusssichere Westen die Schutzklasse eins. "Das hält einer Kalaschnikow nicht stand." Zudem bräuchten die Beamten neue, moderne Pistolen mit mehr möglichen Schüssen als bisher. Ein weiteres Thema sei, dass der Digitalfunk der Polizei in den U-Bahnen in München und Nürnberg nicht funktioniere. "Wir brauchen ein angepasstes Konzept für die neue Terrorlage."
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Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte bereits die Anschaffung neuer Westen sowie Pistolen angekündigt. Dies müsse nun aber beschleunigt werden, forderte Nachtigall. Nach dem Terroralarm an Silvester etwa hätten besorgte Beamte sich auf eigene Kosten Schutzwesten mit höherer Sicherheitsstufe angeschafft. Die Kosten lägen bei rund 1000 Euro - das sei nicht zumutbar.