Polizei zieht 100 Radler aus dem Verkehr

MÜNCHEN - Die Polizei macht ernst und jagt in der ganzen Stadt Radl-Rambos. Sioe verteilt Punkte und kassiert Bußgelder für Rotlichtsünder und Geisterfahrer.
Wer auf zwei Rädern unterwegs ist und es mit den Verkehrsregeln nicht allzu genau nimmt, bekommt seit Mittwoch die volle Härte des Gesetzes zu spüren – und das ausgerechnet zur Eröffnung der großen Fahrradmesse Bike Expo in München.
Am Mittwochvormittag wurden 130 Radler in der ganzen Stadt angehalten und kontrolliert. Bei 100 Personen hatte die Polizei etwas zu beanstanden. Besonders häufig wurden rote Ampeln ignoriert. Es gab 40 Anzeigen wegen Rotlichtverstößen. Hier droht eine saftige Strafe: Bußgelder zwischen 40 und mehr als 100 Euro, außerdem Punkte in Flensburg.
60 weitere Verstöße wurden registriert. Viele waren als Geisterfahrer unterwegs oder telefonierten am Lenker. Diese Verstöße wurden mit Verwarnungen geahndet und kosteten den Verkehrssünder bis zu 40 Euro.
Auch in den kommenden Wochen werden verstärkt die Bereiche Leopoldstraße, Gasteig, Schleißheimer und Prinzregentenstraße kontrolliert. „In den kommenden Wochen werden wir weiter solche Aktionen machen“, sagt Polizeisprecher Stefan Sonntag. Das könne sich „bis in den Herbst hineinziehen.“ Die Zahl der Beanstandungen sei allerdings „im normalen Bereich.“ Man hoffe, dass „die Maßnahme Wirkung zeigt.“
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) kritisiert dagegen heftig die Aktion der Münchner Polizei. „Wir sind ziemlich enttäuscht“, erklärt der Vorsitzende der Radler-Vertretung, Christoph Zindel-Kostelecky. Was die Münchner Polizei da vorgestellt habe, sei weder neu, noch sonderlich fundiert. Denn bei Autofahrern würde weniger genau hingeschaut, kritisiert der Verband: Man müsse vielmehr „die Verhaltensweisen von Kraftfahrern verstärkt ins Visier nehmen“, heißt es.
rke