Polizei nimmt Waffennarr im Kampfanzug fest

Dramatischer Polizeieinsatz am Ostbahnhof! Ein vermummter Mann in Kampfanzug läuft  am Bahnsteig herum und versetzt Reisende in helle Aufregung. Das Motiv des Waffennarren.
von  Ralph Hub
Sichergestellt: ein Paintball-Gewehr
Sichergestellt: ein Paintball-Gewehr © Bundespolizei

München - Die Bundespolizei hat am Samstag am Ostbahnhof einen 30-Jährigen aus Ottobrunn aufgegriffen, der im Kampfanzug und mit Waffen herumlief. Er trug Schutzweste, Sturmhaube, Plastik-Polizeihelm, Skibrille, Einsatzhandschuhe und Knieschoner. In seiner Wozhnung fand die Polizei zwei Gewehre, mit Patronen gefüllte Magazine, eine Axt, eine Zwille, eine Machete, mehrere Schwerter sowie Drogen.

Gegen 10:15 Uhr fiel Bundespolizisten am Gleis 3/4 am Münchner Ostbahnhof ein Mann auf, der dem äußeren Erscheinungsbild nach als Polizeibeamter eines Sondereinsatzkommandos gekleidet war. Er trug eine Schutzweste und einen Plastikhelm, darunter eine Sturmhaube, darüber eine Plastik-Skibrille, außerdem je ein Paar Einsatzhandschuhe und Knieschoner. Bei seiner Durchsuchung wurden zudem noch ein Barrett und eine Gasmaske mit Einsatzfilter aufgefunden. Der Mann war vermummt und erweckte einen Eindruck, bei dem Reisende leicht falsche Schlüsse hätten ziehen können.

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Bei einer ersten informatorischen Befragung gab er an, nicht nach Garmisch-Partenkirchen oder einer Demonstration zu wollen. Dann hätte er von zu Hause sein Nunchaku (sogenanntes Würgeholz), ein Schwert und ein Schutzschild sowie C4-Gas mitgenommen. Auf die Beamten machte der 30-Jährige, der eine freiwillige Atemalkoholkontrolle verweigerte, einen alkoholisierten aber auch leicht verwirrten Eindruck.

Aufgrund seiner Bekleidung und Aussage wurde durch die Staatsanwaltschaft München I beim Amtsgericht München ein Beschluss zur Wohnungsdurchsuchung erwirkt. Bei der Durchsuchung wurden zwei Langwaffen, mit Patronen gefüllte Magazine, eine Axt, eine Zwille, eine Machete, mehrere Schwerter sowie eine geringe Menge Betäubungsmittel aufgefunden.

Die Gegenstände wurden beschlagnahmt. Die Waffen werden nun einer gutachterlichen Prüfung zugeführt. Dem ersten Anschein nach, könnte es sich um sogenannte Paintball-Waffen handeln.

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Nach Abschluss aller polizeilicher Maßnahmen konnte der 30-jährige Ottobrunner die Wache wieder verlassen. Je nach Ausgang der weiteren Ermittlungen muss er auf jeden Fall damit rechnen, von der Bundespolizei wegen Verstößen gegen das Waffengesetz beanzeigt zu werden.

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