Polizei mit Böllerverbot zufrieden, Feuerwehr im Dauereinsatz

München - Die neue Verbotszone für Silvesterfeuerwerk in der Münchner Altstadt ist gleich im ersten Jahr von den meisten akzeptiert worden.
Es sei nur vereinzelt Pyrotechnik gezündet worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit. "Einzelne dieser Fälle wurden von der Polizei mit Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen geahndet." Rund 20.000 Menschen waren den Angaben zufolge in der Nacht auf dem Marienplatz und in den angrenzenden Fußgängerzonen unterwegs.
Striktes Böllerverbot in der Altstadt: Polizei zieht Bilanz
Erstmals galt in Teilen der Altstadt ein Verbot, wie es etwa an den bayerischen Schlössern, Burgen und Residenzen generell der Fall ist. Massive Polizeipräsenz in der rund um den Marienplatz, Rindermarkt und auf dem Viktualienmarkt hat beim Jahreswechsel dazu geführt, dass tatsächlich nur vereinzelt in der Verbotszone geböllert wurde oder Silvesterraketen verschossen wurden.
Sogar vom Rathausbalkon aus beobachteten an die 20 Polizeibeamte die Menge, vor dem Herrenausstatter Wormland stand ein grauer Polizeiwagen, von dessen Dach die Feiernden gefilmt wurden. Auf einem Polizeibus lief per Leuchtschrift der Hinweis, dass Pyro verboten ist - allerdings nur in deutscher Sprache.
Die Polizisten nahmen Feiernden, die sichtbar Knaller und Raketen dabei hatten, alles ab und wiesen sie auf das Verbot hin. "Die Pyrotechnik wird vernichtet", sagte eine Beamtin zur AZ. Es traf vorwiegend Touristen, die nichts von dem Verbot wussten. Um Mitternacht gab es dann tatsächlich nur Pfiffe und Gejohle zu hören. Statt Raketen stiegen vereinzelt ein paar Luftballons in den Nachthimmel.

Silvester 2019: 230 Einsätze für die Polizei
Insgesamt berichtete die Münchner Polizei von mehr als 230 "silvestertypischen Einsätzen". Allein 77 Mal sei es um Pyrotechnik gegangen, 49 Mal um Brände und 42 mal um Ruhestörungen. Außerdem in 25 Fällen um Körperverletzungen und in 27 Fällen um Randalierer.

Feuerwehr muss zu zahlreichen Bränden ausrücken
Die Münchner Feuerwehr musste in der Silvesternacht zu rund 116 Klein- und Großbränden ausrücken. Den Startschuss machte ein brennender Porsche in einer Tiefgarage in der Schopenhauerstraße. Zwei Löschzüge waren rund eine Stunde beschäftigt, es kam vor allem zu einer massiven Rauchentwicklung.
Kurz vor Mitternacht kam es in der Schellingstraße zu einem Zimmerbrand, bei dem eine Person leicht verletzt wurde. Kurz nach Mitternacht brannten dann in der Aschenbrennerstraße zwei Wohnung – da beide Appartements leer stehen, wurde niemand verletzt.
Aufwändiger Dachstuhlbrand am Frauenmantelanger
Ein Feuer am Frauenmantelanger um 0.09 Uhr beschäftigte die Einsatzkräfte bis in die frühen Morgenstunden. Ein gemeldeter Balkonbrand stellte sich als Dachstuhlbrand heraus. Um die Flammen löschen zu können, musste großflächig die Dachhaut des Flachdachs geöffnet werden. Aus Sicherheitsgründen mussten alle Bewohner das Gebäude verlassen, sie konnten sich in einem Großraumrettungswagen aufwärmen. Alle Bewohner blieben unverletzt.
Schließlich brannte in der Denniger Straße ein Gebäude für Großraummülltonnen. Der Holzbau wurde die Flammen vollständig zerstört. Bei allen Bränden ermittelt die Polizei zur Ursache.
Im Einsatz in der Silvesternacht waren neben der Berufsfeuerwehr auch rund 200 Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr.
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