Andrang trotz Regens: Achterbahn wird nach Unfall geprüft

Nach dem Unfall der Familien-Achterbahn "Höllenblitz" mit acht Leichtverletzten geht die Suche nach der genauen Unfallursache weiter. Das Fahrgeschäft könnte aber möglicherweise in Kürze wieder anfahren. Derzeit liefen Materialprüfungen an den Zügen. "Wenn das abgeschlossen ist, hoffen wir, dass die Bahn am Mittwoch wieder die Fahrt aufnimmt", sagte Yvonne Heckl, Sprecherin der Wiesn-Schausteller, am Montag. "Es ging zum Glück glimpflich aus."
Der Geschäftsführer des "Höllenblitz", Wilhelm Ottens, sagte, erste Reparaturen seien weitestgehend abgeschossen. "Es muss jetzt alles abgenommen werden. Darauf warten wir jetzt." Dazu wurden Vertreter der Herstellerfirma und des Tüv erwartet.
Trotz erster Regenschauer lockte das Volksfest am Montag erneut zahlreiche Gäste an. An den Fahrgeschäften herrschte auch nach dem Unfall normaler Andrang.
Am Wochenende waren bei perfektem Herbstwetter und blauem Himmel rund 850 000 Menschen gekommen, das waren rund 150 000 mehr als im Vorjahr, wie die Festleitung berichtet. Die Polizei und der Sanitätsdienst der Aicher Ambulanz berichteten dennoch von einem vergleichsweise ruhigen Auftakt. "Die Einsatzzahlen sind etwa gleich wie im Vorjahr, aber wir haben viel, viel mehr Besucher", sagte ein Polizeisprecher am Montag.
Weiter werde zur Unfallursache beim "Höllenblitz" ermittelt, die Polizei suche weitere Zeugen, sagte der Sprecher. Einige Fahrgäste und Leichtverletzte seien bereits vernommen worden. Die Ermittlungen vor Ort am Fahrgeschäft seien aber abgeschlossen.
Die Polizei beschäftigten am ersten Wiesn-Wochenende vor allem Taschendiebstähle, Körperverletzungen und sexuelle Belästigungen. Eine Bedienung wurde durch einen Schlag mit einem Maßkrug verletzt - sie wollte einen Streit schlichten. Die Taschendiebfahnder, die von Kollegen aus ganz Deutschland sowie Nachbarländern unterstützt werden, meldeten erste Erfolge. Mehrere Langfinger konnten teils auf frischer Tat festgenommen werden.
Die Wiesn-Ärzte und Sanitäter der Aicher Ambulanz versorgten am ersten Oktoberfestwochenende rund 1200 Patientinnen und Patienten. Allein am Sonntag waren es knapp 540, wie die Aicher Ambulanz am Montag mitteilte. Damit lägen die Zahlen etwa so hoch wie 2019.
Mehrere Wiesn-Gäste mussten wegen Alkoholkonsums behandelt werden. Darunter seien aber vergleichsweise wenige Jugendliche unter 18 Jahren gewesen, sagte Sprecher Ralf Kuchenbuch. "Es ist auffallend, dass wir am Wochenende nicht ganz so viele alkoholisierte Jugendliche hatten wie in den Vorjahren." Es habe hier etwa fünf Fälle gegeben. Stets werden dann auch die Erziehungsberechtigten informiert. Jugendliche ab 16 Jahren dürfen Bier trinken. Unter 16-Jährige mussten nicht wegen Alkoholkonsums behandelt werden.
Bei dem Unfall an der Familien-Achterbahn "Höllenblitz" war der Sanitätsdienst mit 13 Sanitätern und einem Einsatzleiter vor Ort. Neun Fahrgäste seien direkt am Fahrgeschäft untersucht worden, acht von ihnen seien leicht verletzt zur weiteren Behandlung in das Sanitätszentrum gebracht worden. Drei wurden vorsorglich ins Krankenhaus geschickt.
29 Mal kam der mobile Computertomograph zum Einsatz. Das Gerät soll vor allem bei Kopfverletzungen eine rasche Diagnostik ermöglichen und so zur Entlastung der Klinik-Notaufnahmen beitragen. Bei einem 60 Jahre alten Münchner wurde anhand der CT-Bilder nach einem Sturz eine Blutung im Schädelinneren festgestellt, er musste ins Krankenhaus gebracht werden.