Polizei jagt Raser

Die Verkehrsstatistik belegt: Überhöhte Geschwindigkeit wird zum Problem – Polizei wird mehr Jagd auf Temposünder machen
Nina Job |
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Mit so einer Laserpistole ist der 18-Jährige im Allgäu mit über 200 sachen auf der landstraße geblitzt worden
Mit so einer Laserpistole ist der 18-Jährige im Allgäu mit über 200 sachen auf der landstraße geblitzt worden

Die Verkehrsstatistik belegt: Überhöhte Geschwindigkeit wird zum Problem – Polizei wird mehr Jagd auf Temposünder machen

München -  Die Münchner Polizei wird in diesem Jahr verstärkt Jagd auf Raser machen. Grund ist die brandneue Verkehrsstatistik, die Polizeivizepräsident Robert Kopp gestern vorstellte. Die Statistik beinhaltet alarmierende Zahlen: So sind Unfälle, bei denen zu hohes Tempo die Ursache war, 2012 um knapp 41 Prozent gestiegen. 433 Menschen wurden dabei verletzt, acht Männer und Frauen starben!

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 23 Menschen im Straßenverkehr getötet, 7737 verletzt. Der Zuständigkeitsbereich der Münchner Polizei umfasst die Stadt, den Landkreis und einen Teil des Landkreises Starnberg.

Bei den Ursachen der tödlichen Unfälle steht zu hohes Tempo auf Platz 2. Gleich nach falschem Verhalten von Fußgängern – sieben  tödlich verunglückte Fußgänger hatten ihren Unfall selbst verursacht oder mitverschuldet.

Drei Millionen Autos passierten  2012 die stationären Messstellen der Polizei. Über 90<TH>000 Autofahrer bekamen Strafzettel, Fahrverbote und Punkte – weil sie rasten. Dazu kamen noch 37.000 Temposünder, die mit mobilen Messgeräten, von kombinierten Ampelanlagen, im Richard-Strauss-Tunnel oder aus zivilen Fahrzeugen erwischt wurden. Spitzenreiter war ein Autofahrer, der mit Tempo 141 statt  50 über die Ungerer Straße  düste.

Doch wegen des frühen Wintereinbruchs kontrollierte und überwachte die Polizei 2012 etwa zehn  Prozent weniger. Prompt stieg die Zahl der Tempo-Unfälle. Konsequenz: In diesem Jahr will Robert Kopp massiv vorgehen gegen die  „Bolzerei auf Münchens Straßen“. Heuer wird’s  mehr Überwachung geben. Der Polizeivize berichtete, dass die Messstationen bereits überarbeitet wurden. Genaueres wollte er aber nicht sagen.

Weitere Zahlen und Trends aus dem Verkehrsbericht:

  • Erfreulich: Die  Gesamtunfallzahl ist zwar  gestiegen auf  53000, aber vor allem wegen mehr gemeldeter   Bagatellunfälle. Schwer verletzt wurden weniger Menschen   (-7,9 %).
     
  • 23 Menschen starben (2011: 21): Von ihnen waren sieben   als Fußgänger unterwegs, sechs als Radfahrer und vier auf dem Motorrad oder Roller. Neun  Getötete waren Senioren, von denen fünf mit dem Rad  unterwegs waren.
     
  • Ungebrochen ist der Trend, sich nach einem Unfall aus dem Staub zu machen: 13<TH>157 Personen flüchteten. Bei   600 dieser Unfälle gab’s Verletzte.
     
  • Häufigste Ursachen bei Crashs  mit Schwerverletzten oder Toten waren Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahrten, Ein- und Anfahren sowie  Vorfahrtsverstöße, falsche Straßenbenutzung, Tempo und Alkohol.
  • Die Zahl der verletzten Radfahrer ist nach wie vor erschreckend hoch: 2571 Radler landeten im Krankenhaus oder beim Arzt. 
     
  • Von allen  schwer Verunglückten waren die meisten Radfahrer (insgesamt 328). Danach folgten Fußgänger (187).
     
  • 27 Verletzte gab’s bei Unfällen unter Drogeneinfluss.
     
  • 23 Prozent mehr Schulwegunfälle gab es im vergangenen Jahr. In München wurden 99  Kinder  verletzt. Die meisten waren mit dem Rad unterwegs.
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