Polizei hebt Schleuserfamilie aus

München/Köln - Bereits im Dezember 2014 kam die Münchner Polizei der Schleuserfamilie auf die Spur. Am Münchner Hauptbahnhof erreichte sie damals ein Hilferuf von einer kosovarischen Familie. Diese hatte ihr Heimatland verlassen und sich an eine Schleuserorganisation gewandt, um nach Deutschland zu kommen. Am Zielort, dem Münchner Hauptbahnhof, kam es dann zum Streit um die Bezahlung, da die Schleuser über 5.000 Euro für den Transport forderten. Die OK-Dienststelle des Polizeipräsidiums München übernahm die Ermittlungen.
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In enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft München I wurden umfangreiche Ermittlungen in Deutschland, Ungarn und dem Kosovo durchgeführt, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.
Es konnte eine kosovarische Familie identifiziert werden, die im Raum Köln wohnt und von dort aus sowohl Schleusungen organisiert, als auch selbst regelmäßig Schleusungsfahrten durchgeführt haben soll.
Die geschleusten Personen wurden aus dem Kosovo über Ungarn und Österreich nach Deutschland gebracht. Die Polizei konnte mehrere konkrete Schleusungsfahrten beweisen. Die Polizei im Kosovo führte gleichzeitig die Ermittlungen gegen eine im Kosovo agierende Tätergruppe, ebenfalls eine kosovarische Familie.
Nachdem genügend Beweismittel vorlagen, nahm die Polizei im Kosovo die dortige Tätergruppe am Dienstag, 22.09.2015 fest. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft München I erließ der Ermittlungsrichter anschließend Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der deutschen Tätergruppe in Köln sowie vier Haftbefehle gegen die mutmaßlichen Haupttäter. Diese wurden durch Beamte des Kommissariats 34 und Kölner Kriminalbeamten am Donnerstag, 10.12.2015 vollzogen.
Insgesamt waren an der Aktion in Köln 27 Polizeibeamte im Einsatz. Die Tatverdächtigen wurden festgenommen. In den Wohnungen wurden Beweismittel sichergestellt, sowie Bargeld und Pkw der mutmaßlichen Schleuser beschlagnahmt.
Außerdem wurden in den Wohnungen weitere Familienangehörige festgenommen, welche sich in Köln unerlaubt aufgehalten haben. Laut Polizei dauern die Ermittlungen an.