Polizei hat 20 Zeugen für den Sollner S-Bahn-Mord
MÜNCHEN - Vier Tage nach dem tödlichen Überfall auf einen Geschäftsmann an einem Münchner S-Bahnhof haben sich insgesamt 20 Zeugen bei der Polizei gemeldet. Keine Zeugen gibt es bisher von der räuberischen Erpressung, welche dem S-Bahn-Mord vorausging.
Die ersten zehn hätten sich gleich nach der Tat am Samstagnachmittag an die Beamten gewandt, sagte Polizeisprecher Peter Reichl am Mittwoch. Weitere zehn Zeugen hätten sich in den vergangenen Tagen gemeldet. Alle waren am S-Bahnhof Solln, wo die Tat geschah.
Keine Zeugen gebe es bisher von dem Beginn der Auseinandersetzung am S-Bahnhof Donnersbergerbrücke. Dort hatten die Jugendlichen erstmals vier Kinder bedroht und Geld von ihnen verlangt. Der 50 Jahre alte Dominik Brunner wurde von den Jugendlichen totgeprügelt, als er sich nach dem Aussteigen in Solln schützend vor die Kinder stellte.
„Nach wie vor suchen wir Zeugen, die diese räuberische Erpressung an der Donnersbergerbrücke beobachtet haben“, sagte Reichl. „Außerdem suchen wir Zeugen, die auf der Fahrt in der S-Bahn dabei waren.“ Auch wenn es 20 Zeugen gebe, heiße das nicht, dass diese hätten helfen können. „Es ergeben sich überhaupt keine Verdachtsmomente, dass da jemandem unterlassene Hilfeleistung anzulasten ist.“
dpa