Polizei fordert bundesweites Stadionverbot für "Schickeria"-Fans
MÜNCHEN - Ein bundesweites Stadionverbot hat die Polizei für 37 Anhänger der "Schickeria" beantragt. Fans hatten im August in Mainz in einem Regionalzug randaliert. Das Verbot könnte auch noch andere "Schickeria"-Mitglieder betreffen.
Weil sie Polizisten angriffen und gefährlich verletzten, dürfen 37 Mitglieder der FC Bayern-Fangruppierung "Schickeria" voraussichtlich für drei Jahre nicht mehr ins Fußballstadion. Die Beamten des Polizeipräsidium Münchens haben einen entsprechenden Antrag an den Deutschen Fußballbund (DFB) gestellt.
Am 22. August diesen Jahres hatten die überwiegend aus München stammenden Fans im Alter von 20 bis 25 Jahren auf der Fahrt zu einem Bundesligaspiel ihres Vereins in Mainz in einem Regionalzug randaliert. Als Beamte der Bundespolizei Würzburg eingriffen und einen Fan festnehmen wollten, wurden sie von anderen "Schickeria"-Mitgliedern angegriffen und verprügelt.
Die Liste der Straftaten: Gefangenenbefreiung, Körperverletzung, Landfriedensbruch
Drei Polizisten mussten mit Verletzungen ins Krankenhaus. Insgesamt hatten die Beamten die Personalien von 130 Fans aus dem Zug aufgenommen. Mit einer Videoauswertung identifizierten sie anschließend 37 Randalierer, gegen die nun wegen Landfriedensbruch, Gefangenenbefreiung, gefährlicher Körperverletzung und Widerstrand gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt wird.
Für diese 37 "Schickeria"-Fans hat die Münchner Polizei nun ein bundesweites, drei Jahre andauerndes Stadionsverbot beantragt. Da die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind, geht die Polizei davon aus, dass das Verbot auch noch auf andere an der Randale beteiligten Fans ausgeweitet wird. Ob und wie lange das Verbot wirksam ist, entscheidet der DFB.
Die Entscheidung soll in zwei bis drei Wochen fallen.