Polizei am Flughafen München nimmt Mann mit gefundenem Pass fest
München - Am Samstagvormittag scheiterte der 27-Jährige jedoch beim Versuch, mit dem gefundenen Dokument die Maschine nach Toronto zu besteigen. Mitarbeitern der Airline war der Mann verdächtig vorgekommen, sie hatten daraufhin die Bundespolizei alarmiert. Die Beamten wiederum stellten bei der Kontrolle des vermeintlichen Briten fest, dass der vorgelegte Reisepass zwar echt war, das Lichtbild aber nicht den 27-Jährigen zeigte.
Kanada sei für ihn das "beste Land"
Bei der Vernehmung erklärte der Afrikaner den Beamten, dass er in einem Flüchtlingscamp in Italien gelebt habe. Dort habe man ihn aber rausgeworfen. Mitte November des letzten Jahres habe er vor einem Supermarkt den britischen Reisepass gefunden.
Weil er die Nase voll habe von Italien, habe er den Pass nicht bei den Behörden abgegeben, sondern ihn für sich nutzen und damit nach Kanada reisen wollen. Er habe sich ein Flugticket nach Toronto gekauft und mit dem gefundenen Dokument am Samstagmorgen die Reise angetreten. Bei der Suche nach dem Reiseziel habe er sich für Kanada entschieden, weil der nordamerikanische Staat für ihn das beste Land sei. Er könne dort Asyl bekommen. Das habe er im Internet recherchiert.
Erster Einreiseversuch ging schief
Mitte 2017 habe er schon einmal versucht, Italien zu verlassen, sei mit dem Zug nach Deutschland gefahren. An der Grenze habe man ihn damals sofort wieder zurückgeschickt. Dieses Mal aber sei Deutschland nicht sein Reiseziel gewesen. Daher wolle er den Pass gerne behalten und sein Glück woanders versuchen.
Diesen Wunsch konnten ihm die Bundespolizisten natürlich nicht erfüllen. Sie nahmen dem vermeintlichen Briten den Pass ab und zeigten ihn wegen Ausweismissbrauchs, unerlaubter Einreise und unerlaubten Aufenthalts an.
Auch aus der Reise nach Kanada wird erst einmal nichts. Ein Landshuter Amtsrichter ordnete nämlich Haft zur Sicherung der Zurückschiebung an. Daraufhin brachten die Bundesbeamten den Westafrikaner in die Justizvollzugsanstalt in Eichstätt, von wo aus es für den 27-Jährigen aller Voraussicht nach wieder zurück nach Italien gehen wird.
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