Pokale, Punkte, Perspektiven
Wer die fünf Grundprinzipien der Royal Bavarian Liga noch immer nicht verinnerlicht hatte, bekam sie auf der Abschlussfeier nochmals plakativ vor Augen geführt – von RBL-Chef Stefan Mohme persönlich: „RESPEKT: Ohne Schiedsrichter und Gegner geht nichts. Ohne Respekt voreinander auch nicht.
WETTKAMPF: gewinnen – ja! Um jeden Preis – nein!
FAIRNESS: Taktische Fouls, Zeitspiel, Schwalben, Meckern, Reklamieren, übertriebene Härte – kennen wir aus dem Vereinsfußball und dem Fernsehen. Da sollen sie auch bleiben.
FREUDE: Fußball in der RBL ist ein geiler Freizeit-Kick – und soll nicht mit Schmerzen daheim oder sogar im Krankenhaus enden.
TRICKS: Übersteiger, Fallrückzieher, Hackentricks und Doppelpässe – ja! Kurzfristige Spielabsagen, weil die Besten fehlen, falsche Spielernamen, unerlaubter Vereinsspielereinsatz – nein!“ Hintergrund: Die Abschlussfeier war nicht nur Forum für Ehrungen und den Vortrag von Statistiken, Stefan Mohme hatte auch Grundsätzliches anzumerken.
So gab es einen erfreulichen neuen Teilnahmerekord mit 197 Teams zu vermelden, von denen 182 Teams die gesamte Saison bis zum Ende gespielt hatten. Auch die Ligafairnessnote hatte sich auf 1,78 verbessert – auf den besten Wert seit Bestehen. Insgesamt betrachtet hatten noch nie so viele Mannschaften die „Fairness RBL-Norm“ geschafft: Alle Spiele waren ausgetragen worden, ohne „Ampel“ oder Rote Karte, auch dem RBL-Gremium war mit Fairness begegnet worden, alle Spielberichte wurden bearbeitet. Apropos „fair“: Schiedsrichterleistungen werden künftig ebenfalls beobachtet. Allerdings bat Mohme die anwesenden Kapitäne, ihren Mannschaften zu vermitteln, dass auch mit den Schiedsrichtern in Zukunft wieder respektvoller umgegangen werden soll.
Wünsche der RBL-Spitze
Den Fairness- und Respekt-Gedanken zu verbreiten, war nicht der einzige Wunsch des RBL-Gremiums: Obwohl die Turniere laut Mohme insgesamt sehr entspannt liefen und viel Freude bereiteten, hatten die RBL-Macher doch auch einige Anliegen auf der Agenda – etwa Spiele nicht ausfallen zu lassen, wenn es nicht unbedingt sein muss. „Im Notfall kann man auch mal mit weniger Spielern antreten, wenn der Gegner nicht genügend Spieler dabei hat.“, so Mohme.
Mannschaften mit Reservespielern könnten anderen Teams, die zu einer Begegnung nur in Unterzahl antreten könnten, auch mal einen Spieler aus dem eigenem Team leihen, damit diese auch zu Elft spielen können. Der Ehrgeiz, um einige Ränge besser zu sein, dürfe nie wichtiger werden als der Gedanke, soziale Bindungen zu pflegen – denn das sei die vorrangige Idee der RBL: Fußball aus Leidenschaft, Freude an der Begegnung und am Kontakt mit anderen Fußball-Freunden.
Nach der Erinnerung an die Leitlinien der RBL wurden die Pokale für die Saisonleistungen der Mannschaften und Einzelspieler vergeben – natürlich auch an die Finalisten des Freizeitkicker-Pokals der Abendzeitung: Seit 5. Juli 1980 wird diese Münchner Meisterschaft der Freizeitkicker von der Abendzeitung ausgetragen – seit 2009 zusammen mit der Royal Bavarian Liga, unter der Federführung von Stefan Mohme.
RBL AZ-Pokal
300 Zuschauer waren zum Finale 2015 an das Trainingsgelände des TSV 1860 München gekommen, um das Spiel des dreifachen Titelträgers Real Hinterbrühl gegen die Jungs von FC Fayern zu sehen. Real – bereits zum vierten Mal in Folge im Finale – war zwar in der 74 Minuten mit 0:1 in Rückstand geraten, doch der verdiente Ausgleich gelang schon bald darauf. Erst im Elfmeterschießen wurden die Hinterbrühler bezwungen, das Glück war mit dem FC Fayern – und damit ging der erste AZ-Pokal an die erfolgreichen Elfmeterschützen und ihr Team.
Kommentator des packenden Finales war Stefan Schneider, die legendäre Stimme der Löwen und des EHC Red Bull München. „Auch, wenn so mancher Roter das vielleicht nicht gerne zugibt: Aber den Stefan mögen alle, der ist in München Kult“, schwärmte ein RBL-Mitglied auf der Abschlussfeier – er hatte das Spiel auf dem Trainingsplatz der Sechzger live verfolgt.
COPA Bavaria Kleinfeld 2015
Nach den AZ-Pokal-Gewinnern wurde auch das siegreiche Team der „Copa Bavaria Kleinfeld“ geehrt: Die Mannen von Vorwärts Alpenglühn, die sich gegen Nestia Negra erst im Siebenmeterschießen durchsetzen konnten. Als gleichzeitig bestes Münchner Team, ist Alpenglühn auch Münchner Kleinfeldmeister.
Das Finale mit den besten Kleinfeldmannschaften aus Bayern fand bereits zum 4. Mal im Rahmen der RBL-Spiele statt. Mannschaften aus Regensburg, Ausburg, Rosenheim und München hatten den Nachfolger von Olympia München gesucht: Die Münchner Teams mussten sich über die Vorrundenturniere qualifizieren, die besten 10 Teams konnten dann am bayrischen Finale teilnehmen. Dazu gingen auch die Fairnesspokalsieger, die Gruppensieger, AH-Meister, Ü3X-Cup Gewinner sowie Meister und Pokalsieger von 2014 an den Start. Als Sieger der Saison 2015 konnten sich für 5.COPA-Kleinfeldmeisterschaft 2016 der FC E-garten, der FC Fayern, die Bayrische AH und der KEV AH qualifizieren. Auch die Gruppensieger sind dabei: MFK Empore, Hydro Sendling, Kraft United, Monaco Calcio, EHC Albatros, Michaeli 05, FC Simmern, Mia san Mia, Dornacher Holzhacker, Real Hispania, Giesinger Stars, Platzhirsch, SV Satt. Dazu gesellen sich die Fairnesspokalgewinner: KEV 09, Playboyz München, FC Testosteroni, Barfuss Jerusalem, FC Monaco Royal, Torpedo Maxvorstadt, Isar 11, Nuttingham Forest, Rapid Dantler, SpVgg Theresia, Caipiranha, SpVgg München Würm, FC Freischütz, Qualita Rossa und die Luftschnapper.
COPA Bavaria Halle 2015
Bereits zum 7.Mal wurde diese Veranstaltung mit Vertretern befreundeter Ligen (Rosenheim, Nürnberg, Lauf, Augsburg, Regensburg und München) ausgetragen – in Odelzhausen. 300 Besucher bringen die Halle regelmäßig zum Kochen, insbesondere die Schlachtenbummler aus Nürnberg und Rosenheim sind als Stimmungsmacher legendär. Allein in München hatten 31 Vorrundenturniere stattgefunden, um die 5 Teilnehmer für das Finale zu finden. Der 1.Platz ging an den Münchner Meister MFK Empore, den Vize-Titel errang Fortuna München.
Auch 2016 wird es wieder die Hallen- und Kleinfeldmeisterschaft geben. Hier müssen sich die Teams über die Vorrundenturniere erst noch qualifizieren. Für die Kleinfeldmeisterschaft werden wie 2015 zusätzlich auch die RBL Titelträger (Fairness Cup Sieger, Gruppengewinner usw.) teilnehmen.
Für die COPA Großfeldmeisterschaft, wären der Meister FC E-garten und der Pokalsieger FC Fayern qualifiziert. Die Austragung hängt aber noch von den Teilnehmern der anderen Städte ab.
Meister-Leistungen
Den RBL-Meistertitel 2015 hatte sich der FC E-garten erspielt - zum 3. Mal nach 2011 und 2014. Vizemeister wurde Real Hinterbrühl, den dritter Platz eroberte der FC Fayern. Die AH-Meisterschaft gewann der KEV AH – der der zweite Meistertitel nach 2013. AH-Vizemeister wurde die Bayrische AH, auf den dritten Platz kam Vorwärts Alpenglühn AH. In die Hall of Fame 2015 schafften es neben den Torschützen auch die besten Spieler, Torhüter und Vorlagengeber pro Liga, auch sie durften sich jeweils über einen Pokal Freude.
Meister-Leistungen vollbrachte 2015 aber auch das Gremium der RBL – vom Gremiumsrat bis zu den Ligaleitern und allen weitere Gremiumsmitgliedern. Mohme sprach seinen besonderen Dank aus: „Für Euren enormen Einsatz um die RBL. Das Amt als Gremiumsrat oder Ligaleiter ist nicht immer einfach. Die eigene Mannschaft darf keine Rolle spielen und das Gefühl für die Wahrheit muss immer mit Fakten belegt sein. Gleichzeitig ist sehr viel Fingerspitzengefühl gefragt – und diese Ämter kosten natürlich auch wertvolle Freizeit!“ Zeit, die vor allem der RBL-Chef selbst investiert. Kein Wunder also, dass die Abschlussfeier mit großem Beifall für seine Arbeit ausklang.