Platz vor NS-Dokuzentrum nach Zeitzeugen Max Mannheimer benannt

Der Platz vor dem Münchner NS-Dokumentationszentrum wird nach Max Mannheimer umbenannt. Dies beschloss der Kommunalausschuss im Herbst.
von  dpa
Er verlor fast seine gesamte Familie im Holocaust: Max Mannheimer.
Er verlor fast seine gesamte Familie im Holocaust: Max Mannheimer. © dpa

München - Der Platz vor dem NS-Dokumentationszentrum in München wird künftig den Namen des Holocaust-Zeitzeugen Max Mannheimer tragen. Am Dienstag werde das neue Straßenschild montiert und der Platz mit einer Rede von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) offiziell nach dem 2016 gestorbenen KZ-Überlebenden benannt, teilte das Dokuzentrum am Donnerstag mit.

Reiter hatte die Namensgebung für den bisher unbenannten Platz vorgeschlagen. Mannheimer sei ein unermüdlicher Mahner gewesen, der gerade junge Menschen mit seinen Erinnerungen und seiner versöhnlichen und immer auch humorvollen Art angesprochen habe, hatte Reiter seinen Vorschlag an den Ältestenrat der Landeshauptstadt vor einem Jahr begründet. Im Herbst beschloss der Kommunalausschuss im Stadtrat die Benennung.

Mannheimer kämpfte gegen das Vergessen der KZ-Opfer

Mannheimer hatte im Holocaust fast seine gesamte Familie verloren und war bis zu seiner Befreiung rund zwei Jahre in Konzentrationslagern gefangen. Unermüdlich engagierte er sich seit den 1980er Jahren für die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus und zeigte dabei auch seine eintätowierte Häftlingsnummer 99728 am linken Unterarm. Gerade für das NS-Dokumentationszentrum hatte er sich mit großer Energie eingesetzt. Er starb im September 2016 im Alter von 96 Jahren. Ein Platz oder eine Straße kann in München erst ein Jahr nach dem Tod einer Person nach dieser benannt werden.

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