Planung für zweiten S-Bahn-Tunnel zieht sich

Die Planungen für den zweiten S-Bahn-Tunnel, der rund 2 Milliarden Euro kosten soll, ziehen sich immer weiter in die Länge. Innenminister Hermann hält das nicht für akzeptabel und erhöht jetzt den Druck.
von  dpa
Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat Bahn und Bund aufgefordert, die Planfeststellungsverfahren zügiger voranzutreiben. Der Freistaat will 2015 über den Bau entscheiden, bis dahin müssten alle Verfahren durch sein.
Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat Bahn und Bund aufgefordert, die Planfeststellungsverfahren zügiger voranzutreiben. Der Freistaat will 2015 über den Bau entscheiden, bis dahin müssten alle Verfahren durch sein. © dpa

München - Weil sich die Planungen für einen zweiten Münchner S-Bahn-Tunnel immer weiter in die Länge ziehen, erhöht Innenminister Joachim Herrmann (CSU) den Druck auf Bahn und Bund. "Ich halte das für nicht akzeptabel", sagte er am Donnerstag im Wirtschaftsausschuss des Landtags. Er habe Bahn und Bund bereits aufgefordert, die Planfeststellungsverfahren zügiger voranzutreiben. Der Freistaat wolle 2015 über den Bau entscheiden, bis dahin müssten alle Verfahren durch sein.

Solange die Planung nicht abgeschlossen ist, können die Kosten für den Bau des milliardenteuren Tunnels nur grob berechnet werden. Erst danach lasse sich abschätzen, welche "inflationsbedingten Preissteigerungen" einberechnet werden müssten, sagte der Minister. "Je länger wir warten, desto teurer wird der Bau", warnte er. "Allerdings lassen wir uns immer noch die Option offen, "Stopp" zu sagen, wenn die Kosten zu hoch werden." Bislang geht die Regierung von rund 2 Milliarden Euro aus.

Die SPD forderte Herrmann zu mehr Entschlossenheit auf: "Es nützt gar nichts, wenn Sie bloß sagen, wo es kneift", sagte der SPD-Abgeordnete Bernhard Roos. Während die Sozialdemokraten für den Bau einer zweiten Stammstrecke der Münchner S-Bahn sind, wollen Grüne und Freie Wähler das Projekt aus Kostengründen kippen. "Sich eine Hintertür offen zu halten, ist gut. Aber mir sind die Kosten bereits jetzt zu viel", sagte der Grünen-Abgeordnete Markus Ganserer.

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