Planetarium: Der Himmel ist jetzt digital

München - Früher hat es oft geklackt im Münchner Planetarium. Da standen nämlich noch Diaprojektoren unter der Kuppel, für den Fall, dass man etwas Komplexeres, Bildhafteres zeigen wollte als Lichtpünktchen. Diawechsel gibt es jetzt nicht mehr: Das neue Planetarium des Deutschen Museums, das an diesem Freitag nach zwei Jahren Bauzeit eröffnet wird, hat für Bilder des Universums jetzt sechs Digitalprojektoren.
Damit können sich Sternengucker ab 1. März den Münchner Sternenhimmel in digitaler Pracht ansehen – der analoge Himmel ist ja oft hinter Wolken verborgen oder durch Licht- und Luftverschmutzung verschleiert. Und nicht nur das Firmament über München, sondern auch die Sternenformationen über jedem beliebigen Punkt auf der Erde – zu jeder denkbaren Zeit. Zum Beispiel so, wie er ausgesehen hat, als Kolumbus aus Versehen Amerika entdeckte oder auch, wie er in 1000 Jahren aussehen wird.
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Dafür sorgt der neue Sternenprojektor mit moderner Glasfasertechnik, der unter der ebenfalls neuen 15 Meter hohen Projektionskuppel steht. Mit LED-Lichtern und etwa 7300 Glasfasern, die den Gestirnen ihr Licht schicken, führt er Sternenhimmel und Planetenbewegungen vor.
Die neue Simulationssoftware des Planetariums kann außerdem eine freie Bewegung im Universum nachstellen. Zehn Minuten dauert die Reise bis an die Grenze des beobachtbaren Universums – immerhin eine Strecke von 13,7 Milliarden Lichtjahren.
Zunächst wird es täglich zwei halbstündige Veranstaltungen geben (10 und 14 Uhr), für jeweils bis zu 160 Besucher. Der Eintritt kostet 2 Euro, zusätzlich zum Museumseintritt.