Plan des Stadtrats: Neue Stelle für Start-ups

Eine neue Stelle in der Stadt kümmert sich bald um Start-ups, die nicht nur Geld verdienen, sondern die Welt ein bisschen besser machen wollen.
von  Christina Hertel
München soll attraktiver für Start-ups werden. Das plant eine Stadträtin.
München soll attraktiver für Start-ups werden. Das plant eine Stadträtin. © Felix Hörhager/dpa

München - Als Florian Pachaly "Recup" gründete, ein Startup, das Pappbecher unnötig machen soll, war er Anfang 20, ein BWL-Student. Zuerst baute er mit Fabian Eckert das Pfandsystem für Coffee-to-go-Becher in Rosenheim auf, dann folgte München. Das ist etwa vier Jahre her. Inzwischen kennen die meisten Münchner die türkisen Recup-Becher zumindest vom Sehen.

Inzwischen gibt es 9.600 Ausgabestellen. Nach eigenen Angaben ist es das größte Pfandsystem für die Gastronomie im ganzen Land. Alleine in München arbeiten 80 Mitarbeiter für das Start-up.

Neuer Mitarbeiter im Rathaus soll Netzwerke schaffen

Solche Erfolgsgeschichten von Unternehmen, die gute Ziele haben und trotzdem Geld verdienen, soll es in Zukunft häufiger in München geben. Auf einen Antrag der Grünen-Städträtin Julia Post hin wird sich im Rathaus bald ein Mitarbeiter um sogenannte Sozialunternehmen kümmern. Ziel ist, dass er ein Netzwerk aufbaut und bei wichtigen Fragen unterstützt.

Gesellschaftliche Ziele stehen im Fokus

Doch was heißt Soziales Unternehmen überhaupt? Dazu gehören, so erklärt es Julia Post, Unternehmen, die ein großes gesellschaftliches Ziel verfolgen - so wie früher die Reise zum Mond, nur dass es heute nicht um den Wettlauf ins All geht, sondern darum, die Welt ein wenig besser zu machen.

Als Recup in München wachsen wollte, hätte sein Unternehmen einen Ansprechpartner gut brauchen können, sagt Florian Pachaly. Eher durch Zufall habe er damals erfahren, dass die Stadt an einer Kampagne zur Müllvermeidung arbeitet.

Soziale Sart-ups brauchen Kontakte

Und plötzlich hielt Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) auf Fotos einen Recup-Becher hoch. Für das Startup hätte es wohl keine bessere Werbung geben können. Soziale Start-ups brauchen deshalb Kontakt zu jemandem, der weiß, was die Stadt gerade plant, findet Pachaly.

Aber auch andere soziale Unternehmer sind überzeugt: Fabian Warmdt zum Beispiel. Er hat den Münchner Lieferservice Glocally gegründet, der seine Waren mit dem Lastenrad ausliefert.

Warmdt erzählt, dass er am Anfang gar nicht wusste, an wen er sich bei der Stadt mit seiner Idee wenden soll. Inzwischen macht das Start-up damit Werbung, schneller als Amazon zu sein und stellt Auslieferer ein.

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