Plan der Stadtwerke München: Mehr Strom aus der Region

München - Energie aus München für München: Den Plan verfolgen die Stadtwerke München (SWM) schon seit 2008. Mit der Schaffung eines neuen SWM-Bereichs soll die regionale Energiewende weiter vorangetrieben werden. Den Posten übernimmt seit dem 1. Juli Karin Thelen. Die Münchnerin ist nun offiziell Geschäftsführerin für den Bereich Regionale Energiewende.
Thelen ist keine Unbekannte bei den Stadtwerken. Seit 2012 arbeitet sie dort, zuletzt war sie als Leiterin der Technischen Qualitätssicherung tätig. Nun ist sie die erste weibliche Geschäftsführerin der Stadtwerke. "Mir wird großes Vertrauen entgegengebracht", sagt Thelen am Dienstag zur AZ. Sie kennt das Unternehmen, die Kollegen. Ein wenig nervös wirkt sie trotzdem.
Photovoltaik und Geothermie: Stadtwerke München planen Ausbauoffensive
Die Stadtwerke haben sich für die Zukunft viel vorgenommen. Geplant ist eine regionale sowie überregionale Ausbauoffensive. Für die Stromerzeugung sollen besonders Photovoltaikanlagen installiert werden.
Wärme soll durch Geothermie in die Münchner Häuser gelangen. In beiden Bereichen haben sich laut Stadtwerke die politischen Rahmenbedingungen stark verändert.
Geothermie ist für die SWM kein Neuland
"Besonders im Bereich Geothermie stehen die politischen Zeichen auf Rückenwind", sagt Florian Bieberbach, Vorsitzender Geschäftsführer der SWM. Geothermie ist für die Stadtwerke kein Neuland.
Sie betreiben sechs Geothermieanlagen in der Region München. In drei Anlagen wird Strom erzeugt. "Ans Wärmenetz sind die noch gar nicht angeschlossen", sagt Bieberbach. Es gibt also noch einige Möglichkeiten, die die Stadtwerke ausschöpfen können.
Plan der SWM: 100 Prozent Energie aus München für München
Klingt so als könnten die SWM das Ziel, nämlich 100 Prozent der benötigten Energie, für München bis 2025 in München zu erzeugen, auf jeden Fall umsetzten. "Da wollen wir jetzt noch nichts versprechen. Aber drücken Sie uns die Daumen", sagt Bieberbach vorsichtig optimistisch.
Momentan erzeugen die Stadtwerke 90 Prozent des Verbrauchs in eigenen Anlagen mit erneuerbaren Energien. "Zehn fehlende Prozent klingen wenig, aber wir stehen auch vor vielen Herausforderungen", ergänzt Bieberbach.
Das Hauptproblem der Stadtwerke München: Fehlende Flächen
Das wird klar, wenn er über die verschiedenen Bereiche spricht: Egal ob Windenergie, PV-Anlagen oder Geothermie – eines der Hauptprobleme sind fehlende Flächen.
Thelen hofft auf Grundsatzbeschlüsse aus der Politik, dass beispielsweise Dächer von öffentlichen oder Industriegebäuden leichter mit PV-Anlagen ausgestattet werden können.
Erneuerbare Energien sollen die Stadt München in die Zukunft begleiten
Unter Karin Thelen werden rund 1000 Mitarbeiter an der regionalen Energiewende arbeiten. Fachpersonal zu finden ist auch hier nicht einfach; viele kommen bereits aus den eigenen Reihen. Thelen wird in den kommenden Wochen erst mal viele Gespräche führen, die neuen Ressorts strukturieren und sich einen Überblick verschaffen.
Aber sie will anpacken und durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien in und um München die Stadt in die Zukunft begleiten, so der Plan.