Plakate: So wirbt Schmid (CSU) um Wählerstimmen

Die CSU kämpft mit dem Vorwurf jahrelanger SPD-Versäumnisse und dem Versprechen eines Neuanfangs um Wählerstimmen und präsentiert die Plakate, mit denen Josef Schmid in den Wahlkampf zieht.
München – Mit fünf zentralen Wahlkampfthemen will der CSU-OB-Kandidat Josef Schmid die Münchner für sich gewinnen. Auf seinen neuen, knallig bunten Plakaten geht es um die Finanzmisere der Stadtkliniken, den Mangel an Kinderbetreuungsplätzen, die Wohnungsnot in München - und um die Idee, sowohl den Auto- als auch den Nahverkehr vermehrt unter die Erde zu schicken.
"Ein einfaches ,Weiter so' darf es nicht geben", sagte Schmid bei der gestrigen Vorstellung seines Wahlprogramms. In vielen Bereichen dürfe München, anders als es die Konkurrenz von der SPD plakatiert, eben nicht München bleiben. Die CSU setzt mit ihrem Slogan einen deutlichen Kontrapunkt: "Lasst uns neu denken!"
Schmid hat sich freilich gezielt die Themen herausgepiekt, bei denen er meint, rot-grüne Versäumnisse aufspiessen zu können.
Beispiel Schulen - auf grünem Hintergrund wird dazu in der Stadt jetzt überall zu lesen sein: "Klug ist, wenn man nicht in, sondern aus maroden Schulgebäuden lernt." Beispiel Kliniken, wo als "neu" bezeichnet wird, "wenn in der Klinikleitung Kompetenz zählt, nicht das Parteibuch".
Und modern sei, so kündet eine andere Version von Schmids Plakaten, "wenn ein Kinderbetreuungsplatz kein 6er im Lotto ist". Das klang früher bei der CSU noch anders.
Der derzeit plakatierte SPD-Spruch "Ja zu Familie und Beruf" erscheint Josef Schmid im Vergleich zum eigenen Statement "belanglos" und als ein "Allgemeinplatz". Deswegen erzählt er auch ganz unbescheiden: "Als ich die Sprüche von der SPD gesehen habe, habe ich nur gejubelt."
Das CSU-Parteilogo ist auf allen Plakaten rechts unten nur klein abgebildet. Auch auf demjenigen, das ein Foto von Josef Schmid zeigt, den Blick fest in die Ferne gerichtet.
Neue Ringtunnel, mehr Kitaplätze, sanierte Schulen - das alles kostet Geld. Viel Geld. An der Finanzierbarkeit seiner Vorschläge hat der OB-Bewerber dennoch keine Zweifel. Er hat sich ausgerechnet, dass die Investitionskraft der Stadt in den vergangenen sieben Jahren bei rund sieben Millarden Euro lag, "und die wirtschaftlichen Prognosen sind gut".
34 Seiten lang ist das Kommunalwahlprogramm, mit dem die CSU, wie Parteichef Ludwig Spaenle es ausdrückt, "den Münchnern ein Angebot machen" will. Der Titel "Münchenplan" ist an den "Bayernplan" angelehnt, wie das CSU-Programm zur Landtagswahl hiess. Spaenle sagt knapp: "Wir sind jetzt bereit."