Plätze frei im Kindergarten

MÜNCHEN - Eine Eltern-Kind-Initiative in der Lerchenau könnte noch fünf Kinder aufnehmen – auch die Stadt macht Mut: In den nächsten Wochen sollen mehrere 100 Plätze neu vergeben werden
Die Wartelisten für Krippen-, Hort- und Kindergartenplätze sind elendslang, obwohl die Stadt im Eiltempo neue Einrichtungen baut und bis 2011 rund 7600 zusätzliche Plätze schaffen will (AZ berichtete). Während sich also in der ganzen Stadt verzweifelte Eltern fragen: „Wohin mit dem Nachwuchs?“ meldete sich jetzt eine Eltern-Kind-Initiative aus der Lerchenau bei der AZ mit der frohen Kunde: „Wir hätten da noch ein paar Plätze frei...“
Konkret gesucht werden vier Kinder, die 2004 geboren worden sind, sowie ein Kind mit Geburtsdatum im Jahr 2003. „Unser Kindergarten, Lerchennest e.V., hat vier Gruppen, eine Nesthäkchen-Gruppe für Zwei- bis Dreijährige, eine für Drei- bis Vierjährige, eine für Vier- bis Fünfjährige und eine für Fünf- bis Sechsjährige“, erklärt Vorstandsmitglied Heide Heselschwerdt. Bis zur Schule bleiben die Kinder (18 pro Gruppe) normalerweise immer zusammen. Jetzt aber seien ungünstigerweise gleich mehrere in der Gruppe der Vier- bis Fünfjährigen weggezogen. Ein Los, das die Initiative immer wieder trifft, da der Kindergarten bilingual, deutsch-englisch, ausgerichtet ist und dort auch Kinder aus britischen Familien hingehen, die dann eben auch mal zurück nach Großbritannien ziehen.
Und während die Warteliste bei den beiden jüngsten Gruppen lang ist, gibt’s keine Bewerber bei den Vier- bis Fünfjährigen. Dabei sei das Konzept toll, sagt Heselschwerdt: Jede Gruppe werde von einer deutschen und einer englischen Erzieherin betreut, so dass die Kinder – die natürlich keinerlei Sprachen-Vorkenntnisse brauchen – ganz spielerisch und nebenbei auch Englisch lernen: Kinderlieder, Farben, Zahlen. „Meine vierjährige Tochter hat zeitweise Farben nur noch auf Englisch vor sich hin geplappert“, erzählt Heselschwerdt. Und bis zehn kann die Kleine auch schon zählen – zweisprachig, versteht sich.
155 Euro kostet ein Platz im „Lerchennest“, die Betreuungszeit liegt zwischen 7.30 und 15 Uhr.
Bei der Stadt sieht’s dagegen mit freien Plätzen schlecht aus: „Bei unseren Krippen ist alles belegt“, meldet Evi Eder vom Sozialreferat. Und auch in den Kindergärten, Horten und Tagesheimen, die unter die Zuständigkeit des Schulreferats fallen, ist momentan kein freier Platz in Sicht: „Allerdings werden in den nächsten Wochen erfahrungsgemäß mehrere 100 Plätze frei“, macht Sprecherin Eva-Maria Volland Eltern Mut. Der Grund: Zahlreiche Eltern meldeten ihre Kinder doppelt an oder zögen unvorhergesehen plötzlich weg. „Wir schreiben diese Eltern dann an und halten Plätze 14 Tage lang frei“, erklärt Volland. Erst dann, voraussichtlich Anfang Oktober, werden die Plätze neu vergeben. Ist die Warteliste einer Einrichtung nur kurz, können auch Spätentschlossene noch auf einen Platz für ihre Kinder hoffen. Nähere Infos zum Kindergarten „Lerchennest e. V.“ (Tagetesstraße 6) gibt’s im Internet unter www.lerchennest.de oder telefonisch unter Tel.3543061 bzw. 36102391.
Daniela Transiskus