Picasso und die Dinosaurier

Jeden Freitag erzählt in der AZ ein bekannter Münchner von seinem Wochenende. Heute ist das die Moderatorin Katja Wunderlich.
Meine freien Wochenenden gehören vor allem meiner Familie und meinen Freunden. Mein Sohn (14) spielt Fußball, inzwischen bei der SpVgg Unterhaching. Viele sagen, er sieht dem jungen Schweinsteiger ähnlich, auch fußballerisch - finde ich immer lustig, weil Bastian ein super Typ ist. Ich kenne jedenfalls so gut wie jeden Fußballplatz in München. Bitte kein Neid. Meine Tochter (10) ist davon nicht so begeistert, sie reitet lieber. Also bin ich automatisch viel draußen unterwegs.
Wir gehen auch gerne an die Isar oder in den Englischer Garten – die Klassiker eben. Der Tierpark Hellabrunn ist bei uns auch ziemlich angesagt. Da darf dann auch Lola (1) mit, unser Cocker Spaniel. Die legt sich dann gerne mal mit den Affen an – zum Kaputtlachen.
München ist für mich wirklich die Stadt, in der ich angekommen bin. Ich finde das Leben hier überragend. Natürlich bin ich, wenn es irgendwie geht und ich nicht im Tagesthemen-Studio stehe, auch oft in der Allianz Arena. Mein Vater ist zwar großer Fan des 1. FC Nürnberg, da war ich ja auch mal Stadionsprecherin. Aber nachdem München jetzt meine Heimat ist, mein Sohn zudem ein Poster vom Schweini über seinem Bett hängen hat, fiebere ich natürlich auch mit den Bayern mit. Aber für den Club schlägt imme noch mein Herz, gerade jetzt in den bitteren Zeiten. Dieser Verein ist einfach wie das wahre Leben: Mal geht es rauf, mal geht es runter.
Ich schleppe Freunde und die Familie ab und zu auch in die Museen. Ein großer Ankommer bei den Kids sind immer die Dinosaurier-Skelette im Paläontologischen Museum. In die anderen kriege ich sie schon auch mal rein. Manet, Monet, Picasso – da wissen sie auch halbwegs Bescheid. Vielleicht könnten sie sogar dem ein oder anderen Künstler ein Bild zuordnen. Aber die Skelette, die gehen wirklich immer.
Nach einer Shoppingtour gehe ich mit einer Freundin auch gerne mal in Schumann’s Tagesbar in der Maffeistraße und genieße einen richtig leckeren Cappuccino. Und - zack - ist man gefühlt in Italien, vor allem wenn Salvatore den Cappuccino serviert.
Wenn ich abends ausgehe, dann gerne ins Heart am Lenbachplatz. Ich finde diese Kombination aus Restaurant und Bar super und die Einrichtung dort ziemlich lässig. Den letzten Mädelsabend hatten wir aber im Koi am Wittelsbacherplatz, mal was anderes. Ich probiere immer gerne Sachen aus. Die Musik im Hintergrund ist cool, die Atmosphöre toll, international. Ich bin jedenfalls ein großer Fan der Abwechslung und die bekommt man zum Beispiel auch im Last Supper in der Karlstraße. Da gibt’s immer was zu gucken – und das machen wir alle ab und zu gerne, richtig?
Ich spaziere auch hin und wieder übers Platzl bei Alfons Schuhbeck vorbei, einfach nur um hallo zu sagen. Wir haben ja zehn Jahre zusammen Sendung gemacht. Ohne ihn könnte ich wahrscheinlich immer noch nicht kochen. Er stellt mir dann auch meistens saure Zipfel hin. Die gibt es nirgendwo so wie bei ihm. Ich weiß nicht, was er anders macht. Aber außerhalb Frankens sind das mit Sicherheit die besten sauren Zipfel der Welt. Achtung, Suchtgefahr!
Ansonsten finde ich es genial, dass München so traumhaft liegt. Ich genieße es immer wieder, die Seen und die Berge direkt vor der Haustür zu haben. Was für ein Luxus, einfach schnell an den Tegernsee fahren zu können, bisschen spazieren gehen oder vielleicht auch mal ein Wellness-Wochenende im Hotel Bachmair-Weissach oder in den Egener Höfen in Rottach-Egern machen. Auch zum Skifahren ist es nicht weit. Gut, mit Skifahren ist es bisher schwierig, aber der Winter kommt schon noch.
Ersatzweise kann man immerhin Eislaufen gehen, im Prinzregentenbad zum Beispiel. Die Eisfläche am Stachus ist mir zu voll, aber da oben in Bogenhausen, ist es ganz meistens entspannt. Naja, jetzt geht erst mal die Bundesliga wieder los, da sind das Sofa und die Sportschau oder Sky meine besten Freunde.
Protokoll: Florian Zick