Pfusch beim Abbruch? „Krater-Edi“ verklagt Firma

Es geht um 32 000 Euro für die Sprengarbeiten am Hochbunker in der Steinerstraße: "Krater-Edi" möchte sein Geld, doch die Firma wirft dem Sprengmeister Pfusch vor. Am 30. November geht der Prozess in die nächste Runde.
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Eduard Reisch (48),„Krater-Edi“, klagt vor Gericht
Torsten Huber Eduard Reisch (48),„Krater-Edi“, klagt vor Gericht

MÜNCHEN - Es geht um 32 000 Euro für die Sprengarbeiten am Hochbunker in der Steinerstraße: "Krater-Edi" möchte sein Geld, doch die Firma wirft dem Sprengmeister Pfusch vor. Am 30. November geht der Prozess in die nächste Runde.

Explosiver Prozess: Deutschlands wohl berühmtester Sprengmeister Eduard Reisch (48), auch „Krater-Edi“ genannt, klagt vor dem Landgericht München I für Zivilsachen. 32000 Euro fordert er vom Abbruch-Unternehmen Trinkl. Das verweigert die Zahlung. Angeblich habe der „Krater-Edi“ Pfusch am Hochbunker in der Sendlinger Steinerstraße abgeliefert.

Dabei ist der „Krater-Edi“ für seine Präzision bekannt. 1995 legte er das Aral- und 2008 das Agfa-Hochhaus millimetergenau in Schutt und Asche.

Bekannt wurde Reisch im März 1995. Ein vermeintlicher Meteoriten-Einschlag in der Nähe des Klosters Andechs löste Panik aus. Oberbayern vor einem Armageddon? Die Auflösung: Reisch hatte für einen Spezl das Loch gesprengt. Es sollte ein Ententeich werden ...

Weniger spaßig waren die Arbeiten am Hochbunker im April 2010. „Die Decke sollte gesprengt werden. Zwei Wochen stand ein Mitarbeiter auf dem Bunker, bohrte im Abstand von 60 Zentimetern viele Löcher“, erinnerte sich Reisch. Danach folgten eine Probesprengung und drei scharfe. 100 Kubikmeter Beton wurden von der 1000-Kubikmeter-Decke weggesprengt. Danach war Schluss.

„Ich musste aufhören. Die Sicherheitsvorkehrungen reichten nicht aus“, so Reisch. Der Sprengmeister hatte an den Nachbargebäuden Schäden an der Dachrinne und den Blechteilen festgestellt. Verursacht durch herumfliegende Betonstücke. Reisch verlangte, dass ums Gebäude Spezial-Gummimatten gehängt würden. Die wiegen eine Tonne und halten alles ab. Zur Plinganserstraße sollten zusätzlich Container horizontal zum Schutz aufgestellt werden. „Trinkl lehnte das ab – und ich packte meine Sachen“, sagte Reich.

Im Prozess sagte der Trinkl-Anwalt: „Das war eine typische Rückzugsmaßnahme. Subunternehmer ziehen sich zurück, wenn es schwierig wird.“ – „Krater-Edi“ konterte: „Ich habe schon viel schwierige Dinge gemacht.“

Damit das Gericht richtig entscheiden kann, müssen die streitenden Parteien schriftlich und detailliert ihre Forderungen und Argumente einreichen. Der Prozess geht am 30.November am Lenbachplatz 7 weiter.

Torsten Huber

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