Pflegebetrug-Razzien: Acht Millionen Euro sichergestellt
Es geht um den Vorwurf der organisierten Kriminalität bei Pflegediensten. Nach der Durchsuchungsaktion vom Mittwoch haben Polizei und Staatsanwaltschaft jetzt neue Details zu den Ermittlungen bekanntgegeben.
München - Nach den umfangreichen Razzien wegen Abrechnungsbetrugs im Gesundheitswesen in München und Augsburg haben die Ermittler rund acht Millionen Euro Bargeld sichergestellt.
Das Geld habe sich in Bankschließfächern und in Privatwohnungen von Pflegedienstleitern befunden, sagte der Leiter der Kriminalinspektion Augsburg, Gerhard Zintl, am Donnerstag in München.
Betrug bei Pflegediensten im großen Stil
Wenn man die Beträge zusammenrechne, habe das auch nichts mehr mit Kleinkriminalität zu tun. Neben Bargeld wurden außerdem Goldbarren, teure Uhren und Schmuck gefunden.
Es geht wie berichtet um den Vorwurf der organisierten Kriminalität bei Pflegediensten. Allein in München durchsuchten bei der Razzia am Mittwoch 130 Polizisten und 21 Staatsanwälte 38 Objekte - darunter die Räume von zwei Pflegediensten und drei Arztpraxen sowie Privatwohnungen von Patienten.
Größte Razzia in diesem Bereich
So eine groß angelegte Durchsuchungsaktion im Pflegesektor hatte es in München und Augsburg zuvor noch nicht gegeben: Insgesamt 630 Polizeibeamte und 33 Staatsanwälte aus beiden Städten waren beteiligt. Sie durchsuchten mehr als 210 Wohnungen und Geschäftsräume.
13 von 40 Hauptbeschuldigten wurden am Mittwoch bei den Razzien in Augsburg und München auf Grund von Haftbefehlen festgenommen.
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