Pflastersteine und Eier: Anschläge auf CSU-Bürgerbüro in München

Unbekannte werfen Pflastersteine durch die Scheiben des CSU-Bürgerbüros. Die Münchner Polizei wertet nun ein Video aus.
von  Irene Kleber
Die Scheibe des Bürgerbüros ist gesplittert, in der Mitte klafft ein Loch, hier ist ein Stein durchgeflogen.
Die Scheibe des Bürgerbüros ist gesplittert, in der Mitte klafft ein Loch, hier ist ein Stein durchgeflogen. © CSU

München - Die Serie begann am 28. März mit Eierwürfen gegen die Fensterscheiben und Wände. In der Nacht darauf flog ein erster Pflasterstein durch die Scheibe des CSU-Bürgerbüros an der Verdistraße, traf den Schreibtisch einer Mitarbeiterin und blieb neben ihrem Schreibtischstuhl am Boden liegen. Ein zweiter Stein brach in der Nacht zum Karfreitag durchs Fenster.

Im letzten Jahr gab es bereits einen Anschlag

Die Anschläge treffen Räume, die sich zwei Münchner CSU-Politiker teilen - Ex-Bürgermeister Seppi Schmid, der als Abgeordneter im Landtag sitzt, und Stephan Pilsinger, der erneut für die Bundestagswahl im Herbst kandidiert. Zum Zeitpunkt der Steinwürfe war glücklicherweise keiner der fünf Mitarbeiter im Büro, verletzt wurde deshalb niemand. Schmid und Pilsinger haben Strafanzeige erstattet. Aktuell wertet die Polizei Videoaufnahmen aus. Schon einmal ist im vergangenen Jahr auf das CSU-Bürgerbüro München West/Mitte ein Anschlag verübt worden - damals schmierten vermutlich Täter aus der Neonazi-Szene ein Hakenkreuz und "Volksverräter" ans Büro.

Auch Eier haben Unbekannte gegen die Wand und die Scheiben des Bürgerbüros geworfen.
Auch Eier haben Unbekannte gegen die Wand und die Scheiben des Bürgerbüros geworfen. © CSU

Waren die Täter Corona-Leugner?

Dem Vernehmen nach vermutet die Polizei die Täter diesmal unter möglicherweise militanten Querdenkern und Corona-Leugnern. "Mutwillig Steine durch Scheiben werfen ist kein politisches Statement mehr", sagt Stephan Pilsinger, "das ist Gefährdung der Mitarbeiter." Und Seppi Schmid sagt: "Eines ist klar: Wir werden uns von der Anschlagsserie nicht einschüchtern lassen. Wir setzen uns weiter mit voller Energie für die Interessen der Bürger in unserem Wahl- und Stimmkreis ein."

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